Nach dem Lesen: Die Zeitung darf in den Biomüll
13.3.2019, 08:56 UhrNürnbergs oberster Müll-Profi Reinhard Arndt kann hier eine zweifelsfreie Entwarnung geben. "Ja, man kann Zeitungspapier in überschaubaren Mengen bedenkenlos in den Biomüll geben." Das sei sogar oft ratsam. Denn das Papier saugt die Feuchtigkeit auf und verhindert so einen Sumpf in der Tonne. Die durchweichte Zeitung zersetzt sich bei der Kompostierung später problemlos und muss nicht aussortiert werden, erklärt der Leiter des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs ASN.
Was die Druckfarben betrifft, so gelte die alte Weisheit "Die Dosis macht das Gift". Die Farbmengen auf einer Zeitungsseite seien als Rückstände im Kompost zu vernachlässigen, sagt Arndt. Außerdem sei die heutige Druckerschwärze bei weitem nicht mehr so giftig wie früher. Tatsächlich greift die Druckindustrie längst auf moderne Pigmentfarben ohne Schwermetalle zurück. Wer also in Maßen Zeitung in den Biomüll gibt und den Rest in der Papiertonne entsorgt, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben.
Zeitschriften und Küchenrolle bitte nicht
Grünes Licht für die Zeitung – für andere Papierprodukte gilt das deshalb aber nicht. Alle Formen von beschichtetem Papier wie Zeitschriften haben im Biomüll nichts verloren. Ebenso wenig Blätter von der Küchenrolle. Die weißen Papiere sind schwer abbaubar. "Die größte Störung im Biomüll sind aber Kunststofftüten aller Art, sie zersetzen sich nämlich überhaupt nicht", warnt Arndt.
Das beste Verpackungsmaterial für die Küchenabfälle bleibe die braune Biomüll-Papiertüte, die es kostenlos an vielen Supermarktkassen, auf den Wertstoffhöfen oder im Rathaus am Hauptmarkt gibt. "Und Nummer zwei ist dann die Zeitung."
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