Zum Tag des Bademeisters
Nach erfolgreicher Werbekampagne: Badesaison 2024 ist gesichert
22.5.2024, 15:37 UhrAllmählich sollten sich die Temperaturen nach oben bewegen und dort auch bleiben. Wenn es wieder wärmer wird, fahren viele Menschen gerne an den See und verbringen dort ihr Wochenende. Andere wiederum gehen lieber ins Freibad. Das ist meist näher und kann ohne Auto erreicht werden. Da lohnt es sich auch mal, nach dem Feierabend hereinzuschauen. Doch in den letzten Jahren hatten die Nürnberger Bäder immer wieder mit Personalmangel zu kämpfen. Der 22. Mai ist in Deutschland offiziell Tag des Schwimm- beziehungsweise des Bademeisters. Pünktlich an diesem Tag schauen wir uns an, wie sich die Situation dieses Jahr entwickelt.
Personalmangel - Bäder arbeiten abwechselnd, Gäste stehen vor verschlossenen Türen
Vor allem in den letzten Jahren nach Corona gab es in den Bädern immer wieder Schwierigkeiten. Beispielsweise musste das Langwasserbad 2022 kurzfristig geschlossen bleiben, weil nicht genug Personal anwesend war. Zudem mussten Angebote mit geringer Anfrage eingestellt werden, so hat es eine Zeit lang an heißen Tagen keine Aufgüsse in den Saunen gegeben. Im März erklärte der dritte Bürgermeister Christian Vogel in einem Interview mit dem "Bayerischen Rundfunk", es würden rund 20 Kräfte fehlen. Während oder nach der Corona-Pandemie seien viele in andere Branchen gewechselt. Daher warb die Stadt aktiv mit Litfaßsäulen- und Onlinekampagnen um Personal.
In einem Gespräch mit der Redaktion erklärt Vogel, die Werbeaktion habe tatsächlich viel Aufmerksamkeit erzeugt. Alle Stellen für Saisonkräfte konnten besetzte werden. "Das ist ein gutes Signal. Damit ist die Freibadsaison gesichert", erklärt der unter anderem für die Nürnberger Bäder zuständige Bürgermeister. Auch im Nachwuchsbereich habe die Werbekampagne gewirkt. Alle Ausbildungsstellen zum 1. September konnten besetzt werden. Dennoch findet Vogel: "Das ist im ersten Moment nur eine spontane Geschichte." Man müsse dennoch darauf achten, dass das Thema Bademeister und Bademeisterinnen ein zentrales Anliegen bleibt. Und das nicht nur im Bereich der Freibäder. Demnächst steht eine neue Herausforderung an: die Suche nach ganzen 12 Bademeistern für das Volksbad.
Mittlerweile findet man bei NürnbergBad nur ausgeschriebene Stellen für Aushilfen. In Bädern um Nürnberg herum, wie zum Beispiel in Schnaittach und Hersbruck, sind mehrere Stellen offen.
Falsche Vorstellung vom Beruf
Dass die Werbekampagne notwendig gewesen ist, zeigt, dass sich dennoch weniger Menschen für den Beruf des Bademeisters interessieren. Das "ZDF" berichtete ebenfalls über die Problematik. Dass sich in den letzten Jahren immer weniger Menschen für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden, sei möglicherweise der falschen Vorstellung über das Berufsbild zu verdanken. Dabei machen Bademeister viel mehr, als nur am Beckenrand zu stehen und wachsam zu sein. Sie müssen die Technik kontrollieren, sich mit Chemie, medizinischer Fachkunde und Gesetzten auskennen. "In der Praxis fängt das beim Hausmeister an und hört beim Psychologen für die Badegäste auf", erklärte Ralf Großmann, Vorsitzender der bayrische Landesverbandvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister gegenüber der "Deutschen Presseagentur" vor einem Jahr. "In der Praxis fängt das beim Hausmeister an und hört beim Psychologen für die Badegäste auf", erklärt er die Aufgaben eines Bademeisters. Wer sich also für solch eine Ausbildung entscheiden sollte, hätte viele Möglichkeiten und einen sicheren Job. In Nürnberg ist die kommende Freibadsaison erstmal gerettet. Wie es in den nächsten Jahren aussehen wird und vor allem wie die Personalsuche für das Volksbad vorangehen wird, zeigt sich in den nächsten Monaten.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen