Nach Rock im Park: So soll auf Festivals Müll bekämpft werden

15.6.2019, 06:00 Uhr
Nach Rock im Park droht auf weiteren Festivals in der Region ein Müll-Chaos.

© Foto: G. Sauermann Nach Rock im Park droht auf weiteren Festivals in der Region ein Müll-Chaos.

Wacken: In dem Dorf in Schleswig-Holstein treffen sich jährlich für drei Tage rund 75.000 Metal-Fans. Gefeiert wird auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, und das ist in Sachen Müll eine riesige Herausforderung für den Veranstalter ICS, erklärt dessen Sprecher Gunnar Sauermann. Man habe am Festivalende viel Müll. "Der muss akribisch abgesammelt werden, weil das Gelände gleich nach dem Festival wieder von den Bauern genutzt wird." Eine Woche dauert es, bis 150 Reinigungskräfte 600 Tonnen Müll restlos entfernt haben. Die Besonderheit bei Wacken:

Beim Taubertal-Festival gibt es "Green Camping"-Zonen, in denen es fast keinen Müll gibt. Sie werden immer beliebter.

Beim Taubertal-Festival gibt es "Green Camping"-Zonen, in denen es fast keinen Müll gibt. Sie werden immer beliebter. © Foto: Florian Zoll

Die Camper dürfen ihre Fahrzeuge mit auf den Platz nehmen und direkt daneben ihre Zelte aufschlagen. Verboten sind Glasgefäße. Erlaubt sind hingegen Möbel. "Es ist schon Tradition, dass Leute Teppiche, Sofas, Sessel und Kühlschränke mitbringen." Vieles davon wird ebenfalls zurückgelassen. Es gibt Mülltonnen mit Wacken-Logo und kostenlose Müllsäcke für die Besucher. Ein Müllpfandsystem gibt es nicht, allerdings bleibt der Platz bis zur Endreinigung komplett abgesperrt. "Ein Festival ist ein Festival, da ist eine hundertprozentige Müllvermeidung unmöglich. Wir brauchen aber ein Umdenken."

Um das zu erreichen, geht man in Wacken einen geschickten Weg: In sozialen Medien werden Bilder von besonders vermüllt hinterlassenen Campingstellen gezeigt. "Wir sagen den Leuten damit: Die Entsorgung dieses Mülls kostet Geld, dieses Geld wird sich irgendwann im Ticketpreis wiederfinden. Also räumt lieber auf!" Einen ersten Effekt spüre man schon, in den vergangenen Jahren habe sich die Situation verbessert.

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