Nach US-Wahl: Party-Stimmung in der Südstaaten-Metropole Atlanta
16.11.2020, 10:04 UhrDabei hatte der Trump-Herausforderer Joe Biden auch in dem traditionell eher mehrheitlich republikanischen Bundesstaat Georgia mit der Südstaaten-Metropole Atlanta die Nase vorn. Allerdings läuft dort, obwohl es offenkundig nicht das geringste Anzeichen für Unregelmäßigkeiten gab, jetzt noch eine zweite Auszählung aller Stimmen.
Allerdings ist Biden bekanntlich auf die 16 Wahlmänner-Stimmen aus Georgia gar nicht mehr angewiesen. Aber für beide Lager kommt Atlanta hohe symbolische Bedeutung zu: Als Südstaaten-Metropole ist sie Zentrum der weißen Konservativen ebenso wie – besonders als Heimat von Martin Luther King – der Bürgerrechtsbewegung der Nachfahren der schwarzen Sklaven und damit auch der heutigen Black-Lives-Matter-Organisation.
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Ihrer Freude und Erleichterung ließen Biden-Anhänger vor allem an symbolisch wichtigen Orten der Stadt freien Lauf, so rund um Martin Luther Kings‘s einstiges Wohnhaus, auf der "Regenbogenfarben-Kreuzung" und im Freiheitspark, wo eine zunächst als Kundgebung geplante Versammlung zur Tanzparty mutierte. Dabei ist der Wahlerfolg für die Demokraten nicht zuletzt auch als Rückenwind für Atlantas (schwarze) Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms zu werten, die auch als eine der Favoritinnen für das Vizepräsidenten-Amt gehandelt worden war.
Den spannenden Wahlverlauf verfolgten gerade in Nürnberg alle, die durch die Städtepartnerschaft besonders enge Verbindungen nach Atlanta pflegen, etwa in der NürnbergMesse und einigen Firmen wie auch im Amt für Internationale Beziehungen.
"Wir sind vom Wahlausgang immer noch begeistert und hoffen auf einen positiven Wandel", schrieb etwa Vanessa Ibarra, Direktorin für Partnerschaftsbeziehungen im Rathaus von Atlanta. Dass die Demokraten in Georgia erstmals seit 28 Jahren, also seit der Wahl von Jimmy Carter zum US-Präsidenten, die Nase vorn haben, sei ein geradezu historischer Moment, verschiedentlich ist sogar von einem "politischen Erdbeben" die Rede.
Gegen den von den Anhängern des bisherigen Präsidenten Donald Trump massiv geschürten und unablässig erhobenen Verdacht von Manipulationen und Fälschungen setzen sich unterdessen gerade in Georgia alle für die Durchführung Verantwortlichen entschieden zur Wehr. Allen voran der zuständige Staatssekretär Brad Raffensberger, selbst ein Republikaner, sowie Gabriel Sterling. Er fungiert als eine Art oberster Wahlmanager und versucht, Kritikern mit einer detaillierten Schilderung aller Sicherheitsmechanismen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
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