Nelson-Mandela-Platz soll für 8,7 Millionen Euro saniert werden
16.1.2015, 17:29 UhrDer Platz hinter dem Hauptbahnhof ist nicht gerade eine Visitenkarte für Nürnberg - vor allem nicht für die Südstadt. Schon lange gibt es den Wunsch im Rathaus wie in der Bevölkerung, den Nelson-Mandela-Platz aufzuwerten. Bisher dient die Steinwüste vor allem als Parkplatz. Künftig sollen die Autos vom Platz verschwinden und ein Rasenplatz mit Bänken sowie viele Bäume das Areal aufwerten. Gastronomie und ein Pavillion sind ebenso vorgesehen wie ein Brunnen und ein Kunstwerk.
Ein eigenes Fahrradparkhaus mit 350 Abstellplätzen ist geplant, weitere 100 Plätze für Radler sollen auf dem Gelände geschaffen werden. Die Bahn hat zudem nach jahrelanger Hängepartie zugesagt, den Durchstich im Ost-Tunnel des Hauptbahnhofs zu ermöglichen, sagt Frank Jülich vom Verkehrsplanungsamt. "Das ist schon sehr konkret."
Die Gesamtkosten für die aufwändige Umgestaltung des Mandela-Platzes betragen 8,7 Millionen Euro. Es gibt jedoch hohe Zuschüsse von Bund und Land. Wenn die Stadträte Ende Januar im Stadtplanungsausschuss zustimmen, dann dauert es aber immer noch, bis die Arbeiten losgehen. Der Baubeginn ist erst für Ende 2016 (!) vorgesehen.
Dabei fand ein erster Workshop mit Bürgern bereits 2007 statt. 2010 wurden die Ergebnisse eines Wettbewerbs mit Bürgern weiterentwickelt. "Es ist an der Zeit, dass es weitergeht", sagt SPD-Stadträtin Ilka Soldner. "Der Glaube der Südstädter an eine Weiterentwicklung schwindet von Jahr zu Jahr."
Tempodrosselung zur Sicherheit der Fußgänger
Auch die CSU stimmt den aktuellen Plänen mittlerweile vorbehaltlos zu, betont der Verkehrsexperte Marcus König. Noch vor einem halben Jahr haderten die Christsozialen mit dem Tempo 30, das auf der Straße "Hinterm Bahnhof" mit der Umwidmung von einer Haupt- zur lokalen Straße eingeführt werden soll. Jetzt stimmen sie der Tempodrosselung zur Sicherheit der Fußgänger zu. Auch mit der Reduzierung von 200 auf 70 Parkplätze kann die CSU nun leben. Lediglich in einem Punkt stimmt sie nicht mit den Plänen der Verwaltung überein.
Die FRaktion im Stadtrat lehnt die Öffnung der bisherigen Einbahnstraße "Hinterm Bahnhof" für den Gegenverkehr ab. Einmal, weil aus bisher 7000 Fahrzeugen am Tag dann 9000 würden, so die Prognosen. "Das stört den künftigen Platzcharakter", glauben König und sein Fraktionskollege Kilian Sendner und erhöhe die Gefahr für Fußgänger. Außerdem befürchten sie an der Kreuzung Pillenreuther Straße/Hinterm Bahnhof Staus durch Abbieger. Geht es nach ihnen, wird die Verkehrssituation erst einmal so beibehalten wie sie ist. Baureferent Daniel Ulrich (parteilos) sagte der CSU heute bei einem Ortstermin zu, hier die Pläne noch einmal zu überdenken.
Ansonsten zeigt sich auch der Bürgerverein Nürnberg Süd mit den Ideen sehr zufrieden. "Der Nelson-Mandela-Platz muss zur Visitenkarte für die Südstadt werden", sagt der Vorsitzende Ümit Sormaz (CSU). Und einig ist man sich in Politik, Verwaltung und Bürgerschaft in einem weiteren Punkt: Der Name "Hinterm Bahnhof" wird verschwinden. "Das klingt nicht gerade nach einer guten Adresse", so Baureferent Ulrich.
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