Neue Hoffnung für das Volksbad? Förderverein hofft auf Hilfe
17.8.2018, 05:56 UhrDer Verein setzt dabei auf Markus Söder. Der Vorstand hat im Mai einen offenen Brief dem Ministerpräsidenten überreicht. "Bis jetzt gab es aber noch keine Reaktion", so Paul Müller. Der Vereinsvorsitzende bleibt optimistisch: "Wir waren nie so nah dran an einer Lösung wie jetzt. Vielleicht bewegt sich Söder noch kurz vor der Landtagswahl." Müller und seine Gleichgesinnten sehen im Volksbad ein großes Potenzial. "Die Bäder in Nürnberg sind voll und immer weniger Kinder können schwimmen", argumentiert er und sieht die Möglichkeit, mit dem Volksbad gerade hier etwas zu bewirken. Außerdem würde sich die Sanierung des Volksbades, das der Entwicklung des Stadtteils dient, seiner Meinung nach auch bei der Bewerbung um den Titel der Kulturhauptstadt gut machen.
Das Volksbad wurde 1914 eröffnet. Damals bot das Bad vor allem für die berufstätige Bevölkerung eine Waschmöglichkeit. Im Krieg wurde das Gebäude sehr geschädigt. Die Stadt Nürnberg hat das Bad nach dem Krieg schrittweise saniert. Doch die Stadt nahm nie so richtig das Geld in die Hand, um das Bad für die Zukunft fit zu machen. Es öffneten neue Schwimmbäder in Nürnberg. Die Zahl der Besucher im Volksbad ging zurück. Im Jahr 1994 wurde das Bad geschlossen. Seit diesem Zeitpunkt gibt es viele Überlegungen und Bestrebungen, dem Gebäude zum neuen Leben zu verhelfen. Bis jetzt jedoch ohne Erfolg.
Bund und Land sollen mithelfen
Rund 60 Millionen Euro würde die Sanierung des Bades aktuell kosten, hieß es im April seitens der Stadtspitze. Die Summe dafür schätzte die Machbarkeitsstudie vor zwei Jahren noch um zehn Millionen Euro weniger. Die Stadt Nürnberg will das Volksbad sanieren, allerdings sollen sich der Bund und das Land kräftig daran beteiligen, betonte zuletzt Bürgermeister Christian Vogel im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung. Bis jetzt hatte Markus Söder bei seinem Amtsantritt zum bayerischen Ministerpräsidenten eine Bezuschussung des Vorhabens befürwortet. Die Summe nannte er jedoch nicht. Gäbe es einen ordentlichen Grundstock für die Sanierung, würde der Förderverein die Stadt dabei unterstützen, über Spenden und vielleicht auch Bürgerkredite den Rest zu stemmen, versichert der Vereinsvorsitzende Müller.
Ob es tatsächlich mit einer Zusage für kräftige Zuschüsse aus München klappt oder nicht - der Förderverein wird für seine Sache weiter kämpfen, versichert Müller: "Wir sind es gewohnt, dicke Bretter zu bohren. Wir geben keine Ruhe."
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