Neuer Bericht: Nürnberg spielt wirtschaftlich in erster Liga
24.5.2016, 06:00 UhrNürnberg gehört zu den großen Wirtschaftsstandorten in Deutschland: Dafür liefert der "Wirtschaftsbericht 2016" der Stadt reichlich Anhaltspunkte. Ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 25 Milliarden Euro wird jedes Jahr innerhalb der Stadtgrenzen erwirtschaftet, das ist Platz elf im bundesweiten Vergleich. Beim BIP pro Kopf belegt die Noris mit 47.961 Euro sogar Rang neun unter den 20 größten Städten des Landes, knapp hinter Hamburg, Münster und Köln, jedoch vor beispielsweise Bremen, Hannover, Dortmund, Leipzig, Dresden oder auch Berlin. Die gesamte Metropolregion Nürnberg generiert ein BIP von über 118 Milliarden Euro. Das ist ein Fünftel mehr als die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung Ungarns.
"Die Marschroute stimmt: Die wirtschaftliche Lage in Nürnberg hat sich, bezogen auf alle wirtschaftlichen Kennzahlen, auf einem hohen Niveau weiter verbessert", stellt Wirtschaftsreferent Michael Fraas auch der eigenen Arbeit ein gutes Zeugnis aus. Die Stadt überzeuge als Hightech-, Industrie- sowie Dienstleistungsstandort, ebenso als Messeplatz von internationalem Rang und als attraktives Ziel für Touristen.
Industrie ungewöhnlich stark
Als Stärke definiert der Bericht, dass es den einen dominierenden Wirtschaftszweig in Nürnberg nicht gibt. Zwar steht der Sektor Finanzen/ Versicherungen/ Immobilien mit 28,9 Prozent für den größten Anteil an der Bruttowertschöpfung. Der Bereich Handel/ Verkehr/ Gastgewerbe/ Information+Kommunikation folgt mit 26,2 Prozent jedoch dicht, ebenso der Bereich öffentliche Dienstleistungen/ Erziehung+Gesundheit/ Private Haushalte mit 20,1 Prozent.
Im bundesweiten Vergleich stark ist in der Noris auch das verarbeitende Gewerbe mit einem Anteil von 18 Prozent. Das liegt deutlich über dem Durchschnitt der 20 größten deutschen Städte von 14,2 Prozent. So haben unter anderem mit Siemens, Bosch oder MAN gleich mehrere Großkonzerne in der Stadt noch Produktionsstandorte.
Pendler sind Nürnbergs Rückgrat
Insgesamt ist das BIP über die vergangenen vier Jahre in Nürnberg um 13,7 Prozent gewachsen, auch das ein vergleichsweise hoher Wert. Den Vortritt mussten die Franken in diesem Zeitraum nur Leipzig (plus 26,7 Prozent), Stuttgart (plus 23,1 Prozent), München (plus 19,8 Prozent) und Bremen (plus 18,0 Prozent) überlassen.
Ein Großteil der Arbeitskräfte lebt übrigens im Umland. "Mittlerweile pendeln täglich über 150.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von außerhalb nach Nürnberg, um hier zu arbeiten", heißt es im Bericht. 61.890 nehmen jeden Tag den umgekehrten Weg, auch dieser Wert ist zuletzt gestiegen. Die Kehrseite sind vor allem zur Rushhour verstopfte Straßen, die etwa den Frankenschnellweg regelmäßig in den "Frankenkriechweg" verwandelt.
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