Neuer Bericht: Wohnungsmarkt in Nürnberg bleibt angespannt

16.7.2015, 16:10 Uhr
Der Wohungsmarkt in Nürnberg bleibt angespannt. Jetzt will die Politik eine Initiative starten.

© dpa Der Wohungsmarkt in Nürnberg bleibt angespannt. Jetzt will die Politik eine Initiative starten.

Zuerst die gute Nachricht: Nürnberg wird immer attraktiver, die Einwohnerzahl ist auf 516.770 Personen angestiegen (Stichtag: 31. Dezember 2014). Im Jahr davor waren es noch 3431  Nürnberger weniger. Im Vergleich dazu: Die Zahl der Haushalte ist auf 279.056 gewachsen (plus 1500). Dies geht aus dem neuesten Wohnungsbericht der Stadt Nürnberg hervor.

Die Kehrseite: Wohnungen in Nürnberg bleiben knapp, wirklich günstige Unterkünfte muss man mit der Lupe suchen - falls man sie überhaupt noch findet. "Es besteht keine Wohnungsnot, die Situation ist allerdings angespannt", meint Wirtschaftsreferent Michael Fraas.

1104 Wohnungen wurden neugebaut

Der CSU-Politiker hält es für wichtig, besonders junge Familien im Stadtgebiet zu halten. Denn häufig weicht gerade diese Bevölkerungsschicht ins Umland aus, um ein bezahlbares Eigenheim zu erwerben. Unter anderem mit dem seit 1999 laufenden Förderprogramm "100 Häuser für 100 Familien" will Fraas den Wegzug der jungen Bevölkerung ins Umland  bremsen.

Im vergangenen Jahr wurden im Stadtgebiet 1104 Wohnungen neu gebaut und Baugenehmigungen für 1966 weitere Unterkünfte erteilt. Die Anstrengungen im geförderten Wohnungsbau müssten verstärkt werden, meint der Wirtschaftsreferent. Denn 92 Prozent der gebauten Wohnungen sind mittlerweile frei finanziert, nur mehr acht Prozent unterliegen einer Sozialbindung.

Politik fordert: Mehr Zuschüsse für Eigentümer

Alle Daten, alle Informationen: Der Nürnberger Wohnungsbericht zum Durchklicken.

Die Zahl des geförderten Wohnraums nimmt rapide ab: Sie liegt bei mittlerweile nur mehr 18.226 Einheiten, hat sich seit dem Jahr 2000 fast halbiert. Eine dramatische Entwicklung. Der Grund dafür liegt auch in den niedrigen Zinsen für Kredite: Viele Häuslebauer verzichten auf die staatliche Förderung und haben dann keine 25 Jahre "Belegungsbindung", sondern können frei vermieten.

Fraas fordert, mit Zuschüssen die Eigentümer dazu zu bewegen, die Belegungsfrist freiwillig zu verlängern. Außerdem sollte eine Imagekampagne dem geförderten Wohnungsbau zu neuem Schwung verhelfen.

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