Neues Nürnberger Christkind: Glückwünsche und Hass
31.10.2019, 16:15 UhrDie Schülerin des Labenwolf-Gymnasiums war in der Endrunde von der Jury einstimmig aus sechs Kandidatinnen ausgewählt worden. Die junge Frau quittierte die Wahl mit Freudensprüngen. "Congratulation from Australia", herzlichen Glückwunsch aus Australien, schreibt eine gebürtige Nürnbergerin.
"Well done! Was für ein Statement. Ich liebe Nürnberg!" lautet ein Kommentar. "Wünsche dir eine tolle Zeit, meine Tochter war in unserem Dorf 3 Jahre Christkind und ihr hat es sehr gefallen", gratuliert eine Mama. "Der soziale Kontakt mit all den Kindern und die Freude haben sie sehr bereichert und geprägt für ihr Leben."
Eine andere Kommentatorin schreibt: " Ich versteh die ganzen Reaktionen nicht. Was habt ihr denn für ein Problem? Dem neuen Christkind eine schöne Amtszeit und herzlichen Glückwunsch!" Die Reaktionen, auf die sie reagiert, sind Kommentare, die Bezug nehmen auf die Hautfarbe des Mädchens, ihre dunklen Haare und die Tatsache, dass sie einen indischen Vater hat.
Wie jeder weiß, war Jesus ein blondes Mädchen! https://t.co/v72RnqcSYp
— Kimjongundabdafür (@molotov0815) 31. Oktober 2019
Auf Portalen wie nordbayern.de über tagesschau.de und nuernberg.de gab es überwiegend positive Reaktionen, aber eben auch zum Teil rassistische Posts, die einmal mehr den ganzen Abgrund der rechten Ideologie zum Vorschein bringen. Besonders negativ hervorgetan haben sich - mal wieder - die AfD (in diesem Fall München Land) und die NPD in Nürnberg. Alle Portale mussten in die Kommentarspalten eingreifen, weil die braunen Hater anders nicht in den Griff zu bekommen sind.
Bei der AfD gab es auf der Facebook-Seite aber auch zahlreiche Posts zugunsten des Mädchens. Ein gutes Signal! In einer Stadt, in der fast jeder zweite Bewohner Migrationshintergrund hat, ist es das Normalste, dass eine Schülerin wie Benigna Munsi Christkind wird. Es ist ein wunderbarer Ausdruck der bereichernden Vielfalt in unserer Stadt.
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