Noch ein Hotel: Alte Hauptpost wird zur Bettenburg
6.10.2016, 06:00 UhrDie Motel One Group werde rund 16.700 Quadratmeter der insgesamt 43.000 Quadratmeter belegen, teilte die Hubert Haupt Immobilien Holding am Mittwoch mit. Der Münchner Immobilienentwickler ist Eigentümer des Areals.
Motel One hat bereits zwei Standorte in Nürnberg: Das Haus am Plärrer hat 133, das in der Bahnhofstraße 199 Zimmer. Das dritte Hotel, das 2020 fertiggestellt werden soll, ist das bei weitem größte mit einer Zimmerzahl zwischen 526 und 533. Besonders stolz ist man auf eine "Sky Lounge", "die besondere Perspektiven auf die Stadt eröffnet", so die Mitteilung von Haupt Immobilien. Eine Hotel-Sprecherin betonte, dass eine Schließung des Standorts in der Bahnhofstraße trotz der unmittelbaren Nähe zum Neubau nicht geplant sei.
Dass in der ehemaligen Hauptpost außerdem ein Vier-Sterne-Hotel 15.000 Quadratmeter belegen wird, steht schon lange fest. Um welches Unternehmen es sich dabei genau handelt, will Haupt Immobilien erst mitteilen, wenn der Vertrag unterzeichnet ist. Den restlichen Platz sollen sich Büros, Gastronomie, die Postbank und ein Citymarkt teilen. Auch das Post-Verteilzentrum wird wieder einziehen. Der Neubau der Post soll im Jahr 2020 fertig sein, Baubeginn ist für Frühjahr 2017 geplant.
Baubeginn ist im nächsten Frühjahr
Bei einem Architektenwettbewerb im vergangenen Sommer hatte sich das Berliner Architekturbüro Max Dudler durchgesetzt. Dieser Entwurf sieht vor, dass nur der denkmalgeschützte Rundbau an der Allersberger Straße stehen bleibt, der Kopfbau und die restlichen Gebäude werden abgerissen. Ersetzen soll sie ein Neubau aus zwei Türmen mit markanten Dachkronen. Auf der Rückseite zur Bahn hin entsteht ein frei zugänglicher Innenhof.
Unterdessen zeigen sich Probleme bei den Vorhaben am Rundbau, der aus den zwanziger Jahren stammt. Wie berichtet, sollen die unter Denkmalschutz stehenden Fassaden und die Treppenhäuser im Art-Déco-Stil erhalten bleiben und in den Neubau integriert werden.
Doch nach genaueren Untersuchungen der baulichen Substanz des Gebäudes wurden Zweifel an seiner Standfestigkeit geäußert, die nur unter großem Aufwand bei einem Umbau sichergestellt werden kann. Ein Abriss ist aber aufgrund des Denkmalschutzes nicht so einfach möglich.
Offiziell will sich keiner der Beteiligten zu den Schwierigkeiten äußern. Bei Haupt hieß es, "dass momentan in kooperativer Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Stadt Nürnberg und dem Denkmalschutz ergebnisoffen eine für alle Seiten vernünftige Lösung für den Rundbau erarbeitet wird. Zum Stand der Planungen gibt es derzeit keine weiteren detaillierteren Informationen, da es sich um einen laufenden Prozess handelt."
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