Nügida will an Hitlers Geburtstag in Nürnberg marschieren
9.4.2015, 11:55 UhrEs war nur ein Gerücht, nun ist es fix. Nügida will am 20. April, dem Geburtstag von Adolf Hitler, zum insgesamt dritten Mal in Nürnberg demonstrieren. Das bestätigte das Ordnungsamt der Stadt unserer Online-Redaktion.
Demnach haben die Nügida-Organisatoren um den Ex-NPDler Rainer Biller die Demo unter dem Motto "Für den Erhalt der deutschen Kultur" angemeldet und möchten - wie gehabt - vom U-Bahnhof Frankenstraße zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) laufen.
Doch vorher muss die Veranstaltung noch von den Behörden genehmigt werden. Laut Robert Pollack, Amtsleiter beim Ordnungsamt, könne es bis "Anfang nächster Woche" dauern, bis feststeht, ob Nügida am 20. April demonstrieren darf oder nicht. Und natürlich geht es dabei um den historischen Bezug und die Frage: Muss Nügida wirklich ausgerechnet an Hitlers Geburtstag marschieren?
Darum, so Pollack, prüfe das Ordnungsamt andere Optionen und versuche, den Termin zu verschieben. Ob Nügida da mitspielt, ist noch offen. Sollten die Behörden den Aufzug am 20. April untersagen, könnten die Islamhasser - sofern sie nicht an einem anderen Tag demonstrieren möchten - im nächsten Schritt dagegen klagen. Wie es dann weitergehe, sei offen, erklärt Pollack.
Widerstand formiert sich
Auch das Nürnberger Bündnis Nazistopp spricht sich gegen einen Nügida-Aufmarsch am Hitler-Geburtstag aus und kritisiert, der 20. April sei für Nürnberg ein bedeutsames Datum und eng mit dem Hitlerfaschismus verknüpft. "Der geplante Marsch an diesem Tag ausgerechnet zur ehemaligen SS-Kaserne, die zugleich nicht nur Teil des Reichsparteitagsgeländes, sondern auch KZ-Außenlager von Dachau und Flossenbürg war, wertet das Bündnis nicht nur als als Provokation, sondern als unverhohlene Verherrlichung der NS-Regimes."
Der Arbeitskreis gegen Rechts der SPD Nürnberg schlägt in die gleiche Kerbe. An diesem Datum stehe die Befreiung Nürnbergs und die Demokratie im Mittelpunkt. Sowohl das Bündnis Nazistopp, als auch der AK gegen Rechts der SPD rufen zu Gegenveranstaltungen auf.
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