Nürnberg: Am Schöller-Areal soll künftig studiert werden

Jo Seuß

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13.8.2018, 12:35 Uhr
Derzeit verbindet eine Fußgängerbrücke den nördlichen und südlichen Teil des langjährigen Schöller-Geländes. Durch den Bebauungsplan Nr. 4657 "Thoner Weg" sollen die Flächen südlich und nördlich des Nordwestrings neu geordnet werden — primär für die Ansiedlung der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und eines neuen Gymnasiums.

© Horst Linke Derzeit verbindet eine Fußgängerbrücke den nördlichen und südlichen Teil des langjährigen Schöller-Geländes. Durch den Bebauungsplan Nr. 4657 "Thoner Weg" sollen die Flächen südlich und nördlich des Nordwestrings neu geordnet werden — primär für die Ansiedlung der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und eines neuen Gymnasiums.

Unter dem Namen "Thoner Weg" läuft der Bebauungsplan Nr. 4657, den die Stadträte einstimmig beschlossen haben. Auslöser für den Dringlichkeitsantrag der Verwaltung im Stadtplanungsausschuss war, wie berichtet, die Untersuchung von potenziellen Standorten für einen Neubau der EWF im Nürnberger Norden. Zudem hatte die Bayerische Staatsregierung im Juli entschieden, "die Lehrerausbildung von der Regensburger Straße in den Nürnberger Norden zu verlagern", so Wirtschaftsreferent Michael Fraas.

Um Flächen nördlich des Nordwestrings für die FAU zu sichern und gleichzeitig auch die Chance für die Neuansiedlung eines Gymnasiums zu ermöglichen, haben die Stadträte einstimmig beschlossen, ein Bebauungsplanverfahren für das Gebiet zwischen Thoner Weg, Erlanger Straße, Bucher Straße, Hufelandstraße, Nordwestring und Düsseldorfer Straße durchzuführen. Das erklärte Ziel lautet des Verfahrens lautet: Nördlich der Ringstraße soll auf rund vier Hektar die neue EWF entstehen, südlich das Gymnasium. Parallel muss entsprechend auch der Flächennutzungsplan geändert werden, der hier bisher eine gewerbliche Nutzung und Straßen vorsieht.

Nahverkehr als Argument

Klar ist: Etwa vier Hektar werden für den Uni-Neubau benötigt. Vor allem die Nähe zur Straßenbahnlinie 4, die in den nächsten Jahren zur Stadt-Umland-Bahn nach Erlangen und Umgebung werden soll, und das Potenzial der benachbarten Ringbahnlinie sprechen explizit für diesen Standort. Die Hallen des langjährigen Schöller-Geländes werden seit dem Ende der Produktion von DMK Eiskrem (im Süd-Trakt) nur noch zum Teil genutzt. DMK hatte der Stadt ebenso wie die Firma Froneri Schöller, die im nördlichen Trakt residiert, das Grundstück für den Wohnungsbau angeboten.

Die Stadt wollte sich vor allem wegen der über 200 verlorengegangen Arbeitsplätze nicht auf eine solche Umwidmung einlassen, betont Fraas. Sein Credo lautet: Dieser Schritt sollte nicht auch noch "vergoldet werden". Um weitere Spekulationen zu unterbinden, begrüßt der Wirtschaftsreferent das Ziel, dass künftig auf dem Schöller-Areal gelernt werden soll. Ob sich die Staatsregierung am Ende beim FAU-Neubau wirklich für den Standort entscheiden wird, sei noch offen, so Fraas. Hauptgrund: Bisher ist nicht geklärt, ob das Areal von den Eigentümern verkauft wird.

Ungeachtet dieser Unsicherheit begrüßen SPD und CSU den eingeschlagenen Weg. Beide Parteien plädieren schon jetzt für eine "optimale Verkehrsanbindung des neuen Bildungsstandorts im Nürnberger Norden", wie CSU-Stadträtin Barbara Regitz sagt. Die Verlängerung der Gräfenbergbahn sei "perfekt", um die neue EWF leistungsfähig mit dem Nahverkehr zu erschließen. Ähnlich sieht dies SPD-Fraktionschefin Anja Prölß-Kammerer. Die Stadtverwaltung will nun das Planungsrecht herstellen.

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