Nürnberg: Fortunato möchte "Supertalent" werden

29.9.2013, 12:13 Uhr
Nürnberg: Fortunato möchte

© Efstratia Tsobanidou..

Er habe keinen Fanklub in die Sendung mitgebracht, sondern ein schönes Lied, sagt er, das Duett „Miserere“ von Zucchero und Luciano Pavarotti. Das Publikum sei ehrlich begeistert gewesen von dem Live-Gesang. Ob er damit auch die Jury überzeugt hat und in das Halbfinale eingezogen ist, darf er nicht verraten. Dieses Geheimnis wird erst gelüftet, wenn die Sendung am Samstag ausgestrahlt wird. Der viel gefürchtete Dieter Bohlen ist aus Sicht des Kandidaten jedenfalls ein „echter Juror“, der gerade heraus auf den Punkt bringe, was Sache sei.

„Auf der Bühne bin ich König, das ist meine Welt, da vergesse ich alle Probleme und es gibt keine schlechte Laune“, sagt der Mann mit dem wohltemperierten Tenor und der Fähigkeit Singstimmen zu imitieren. Er gebe immer 100 Prozent und vertraue auf seine Stimme und sein Talent. Und das sei auch bei der Aufzeichnung der Sendung in Bremen so gewesen.

In dem Auftritt in der Show sieht Fortunato die einzige Möglichkeit, auch im Fernsehen als Sänger Fuß zu fassen und ein größeres Publikum zu erreichen. Seit 30 Jahren ist der 48-Jährige mit Musik unterwegs, vor allem mit italienischen Opernarien. „Aber es muss auch mal was anderes her - jeden Tag Spaghetti essen macht auch keinen Spaß.“ Neuerdings plagt er sich mithilfe einer Duettpartnerin auch mit englischsprachigen Ohrwürmern a la Frank Sinatra ab.

Als er die Bühne verlassen habe, um sich der Kritik der Juroren zu stellen, sei er so aufgeregt gewesen, bekennt Fortunato, dass er sich gar nicht mehr daran erinnern könne, was er da von sich gegeben habe. „Ich glaube, dass ich viele Dummheiten erzählt habe.“ Aber er wisse noch ganz genau, dass er immer wieder betont habe, aus Nürnberg zu kommen - aus Franken - aus Mittelfranken.

Vor drei Jahren fand das Casting statt

Bis es endlich klappte mit Fortunatos Fernsehauftritt brauchte es viel Geduld. Das Casting - die Bewerbung - fand bereits vor drei Jahren in München statt. „Da hab’ ich einfach losgesungen, ohne viel Vertun.“ Wer als Sänger im Fernsehen Karriere machen will, braucht wohl in jeder Hinsicht einen langen Atem. Bei der RTL-Castingshow müssen die Bewerber drei Runden überstehen. Am Ende entscheidet das Publikum in einer kostenpflichtigen Telefonabstimmung, wer Sieger wird.

Dem Gewinner winken 100.000 Euro und ein Auftritt in Las Vegas. Für die aktuelle Staffel gab es 40.000 Bewerber. Das Supertalent ist die deutsche Fassung der britischen Castingshow „Britain’s Got Talent“, deren Sieger 2007 Paul Potts mit einer Opernarie war. Das lässt hoffen für Fortunato.

Am Ende reichte der Auftritt des italienischen Franken dafür, ins Halbfinale einzuziehen. Bei Juror Bruce Darnell flossen am Ende gar ein paar Tränen, als er Fortunatos Stimme lauschte.

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