Nürnberg: Neue Brücken als Blickfang am Hafen?

13.7.2018, 10:41 Uhr
Nürnberg: Neue Brücken als Blickfang am Hafen?

© Sör

Vogel möchte gerne einen "architektonischen Akzent" im Süden Nürnbergs setzen, wie es ihn bisher in der Stadt nicht gebe. Da im Hafengebiet drei Brücken laut Hochrechnungen für 153 Millionen Euro abgerissen und ersetzt werden müssen, böte sich die Chance, zwei neue Brückenbauwerke mit einer außergewöhnlichen Stahlkonstruktion zu realisieren.

Animationen von Sör zeigen, wie das aussehen könnte. Vogel schlägt dem Rat eine Brücke aus Stahlgeflecht zum Beschluss vor. "Diese von einer Fachwerkbrücke abgeleitete Variante zeichnet sich nicht nur durch Steifigkeit und Robustheit, sondern auch durch die besonders ansprechende optische Gestaltung aus", erklärt er.

Brückenbauwerke als gewölbtes Fachwerk in Form eines Stahlgeflechts seien bis dato wenig realisiert, moderne, computergesteuerte Fertigungsanlagen ermöglichten jedoch die Herstellung der gekrümmten Bauteile. Ein vergleichbares Brückenbauwerk gebe es bisher nur einmal in Deutschland, so der Bürgermeister, nämlich in Hamburg.

Variante weckt Emotionen

"Mit der Variante werden Emotionen geweckt", ist Vogel überzeugt. Die Gäste zu Wasser oder die aus Richtung Westen kommenden Verkehrsteilnehmer würden das markante Bauwerk als Eingangstor zur Stadt wahrnehmen. Auch die neu geschaffene Schiffsanlegestelle würde noch attraktiver und lädt sicher den einen oder anderen zum Ausflug oder Spaziergang in den Hafen ein, wirbt er für seine Idee.

Die freilich nicht ganz billig ist. Mit 29 Millionen Euro würden die beiden Konstruktionen zu Buche schlagen. Die Stadt rechne aber mit Zuschüssen von mindestens elf Millionen Euro. Und Vogel verweist darauf, dass ein regulärer Aufbau 23,5 Millionen Euro kosten würde, aber nur 70 statt 100 Jahre halten würde, wie die neue Konstruktion.

Rund 80.000 Verkehrsteilnehmer sind im dem Bereich des Knotenpunkts am Hafen laut Sör täglich unterwegs. Da es sich um eine reine Stahlbrücke über ein Gewässer handelt, sind bei extremen Witterungsbedingungen in den Wintermonaten übliche, bewährte Maßnahmen (zum Beispiel Glättemeldeanlage) zur Vermeidung von glättebedingten Unfällen auf dem Bauwerk notwendig.

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