Nürnberg reagiert auf Engpässe im Einwohneramt

19.7.2016, 06:00 Uhr
Nürnberg reagiert auf Engpässe im Einwohneramt

© Michael Matejka

Ende 2015 waren bei der Stadt Nürnberg 10.681 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Das ist gegenüber 2014 ein Plus von 345 Personen. Angesichts der vielen Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse entspricht die Gesamtzahl der städtischen Beschäftigten 9835 Vollkraftstellen. Das geht aus dem Bericht "Daten, Fakten, Strukturen" der Stadtverwaltung hervor.

"Der Personalstand ist gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent angestiegen. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort", sagte Wolfgang Köhler, Personal- und Organisationsreferent. Die Zunahme gegenüber 2014 geht vor allem auf die Bereiche "Sozial- und Gesundheitswesen", plus 111 Vollzeitstellen, sowie auf "Recht, Sicherheit, Ordnung", plus 26 Vollzeitstellen, zurück.

Bei den Beschäftigten der Stadt Nürnberg liegt das Durchschnittsalter bei 45,4 Jahren (Stand: Dezember 2015). Das entspricht der allgemeinen demografischen Entwicklung. Dass der Wert in den letzten zehn Jahren relativ konstant geblieben ist, führt Köhler darauf zurück, dass die Stadt stark auf die eigene Ausbildung von Nachwuchskräften setzt. Einen besonderen Stellenwert nimmt auch die Familienfreundlichkeit im Rahmen der Personalpolitik ein. "Die vielfältigen Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung werden sehr gut angenommen", so der Personalreferent. So lag die Teilzeitquote 2015 bei 33,2 Prozent. Zum Ende des vergangenen Jahres nutzten insgesamt 96 Beschäftigte einen Telearbeitsplatz. 10,57 Prozent der städtischen Arbeitsplätze werden von Schwerbehinderten eingenommen. Die gesetzlich vorgeschriebene Quote liegt bei fünf Prozent.

Wenig krankheitsbedingte Fehlzeiten

Bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten schneidet die Stadt im gesamtdeutschen Vergleich gut ab. Die Krankheitsquote lag 2015 bei der Stadt Nürnberg bei 5,8 Prozent. In anderen Städten beträgt die Quote durchschnittlich 6,7 Prozent, das hat der Deutsche Städtetag ermitteltet. "Das Betriebliche Gesundheitsmanagement stellt einen wichtigen Bestandteil des Arbeitgeberprofils der Stadt Nürnberg dar. Ergänzend zu den stadtweit eingeführten Rückkehrgesprächen und dem betrieblichen Eingliederungsmanagement wird die Prävention in den Vordergrund gerückt", so Wolfgang Köhler. Der Personalreferent hat bei den betrieblichen Gesundheitstagen im Juni festgestellt, dass die Männer entgegen ihrem Ruf, sehr bereitwillig mitgemacht haben. Vor allem dann, wenn sie selber die Fitnessgeräte kontrollieren durften.

Dass es beim Einwohneramt zuletzt lange Wartezeiten gegeben hat, erklärt Köhler damit, dass kurzfristig nicht alle Stellen mit den von der Stadt Ausgebildeten besetzt werden konnten. Am 30. Juni waren 6,5 Stellen frei. Ab ersten September werden zusätzlich zu den freien Stellen noch 3,5 weitere Stellen besetzt sein. "Dann darf es kein Lamento mehr geben", so der Personalreferent.

Viele neue Stellenwünsche

Für das nächste Jahr wurden von der Stadtverwaltung 348 neue Stellen beantragt, darin sind die Kindertagesstätten noch gar nicht berücksichtigt. Nur 175 von den beantragten Stellen haben eine Gegenfinanzierung oder ersetzen vorhandene Stellen, die gestrichen werden. Über die Schaffung der übrigen Stellen muss bis zum Herbst verhandelt werden. Ohne Gegenfinanzierung darf die Stadt nur 20 neue Stellen außerhalb des Kinder- und Bildungsbereichs schaffen.

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