Nürnberger Altstadt bekommt einen zweiten Mini-Park
9.10.2017, 05:38 UhrDie Nürnberger Altstadt weist ein hohes Defizit an Grün- und Freizeitflächen auf. Mit Maßnahmen wie der Schaffung eines Mini-Parks soll hier Abhilfe geschaffen werden. Der erste seiner Art ist im Jahr 2016 in der Hans-Sachs-Gasse entstanden.
Mächtige Betonpoller und zwei mobile Bäumchen in quietschgelben Töpfen zieren derzeit die 240 Quadratmeter große Schotterfläche. Mittendrin steht eine Bank mit dem Schriftzug "Eddzerdla baggmers", der Kommendes bereits ankündigt.
Der ehemalige Parkplatz, der im Osten an der unter Denkmalschutz stehenden Stadtbefestigung grenzt, soll sich 2018 in einen Mini-Park verwandeln. "Die bisherige Nutzung war dem historischen und städtebaulichen Kontext nicht angemessen", heißt es in den Ausschussunterlagen. Nach einer aufwändigen Sanierung der Stadtmauer könne das Grundstück nun für die Öffentlichkeit "als kleine Grünfläche mit hohem Aufenthaltscharakter" gestaltet werden.
Eine besondere Herausforderung stellt dabei das starke Gefälle dar. Die Höhenunterschiede werden von grünen Erdhügeln abgefangen, sie strukturieren die gesamte Fläche. Ferner wird "mit vermittelnden Betonblöcken gearbeitet", die teilweise auch als Sitzgelegenheiten dienen. Diese Auflagen und alle weiteren Sitzmöbel bestehen aus Holz.
Grüner Rückzugsraum
Es entstehen auf dem Areal mehrere Beetflächen, hinzu kommen klimaverträgliche Bäume. Der nördliche Nachbar wird abgegrenzt, im Süden hingegen entwickelt sich eine grüne Insel, die als Puffer zur Straße hin agiert. "Dadurch wird ein introvertierter Rückzugsraum geschaffen, der eine differenzierte Atmosphäre gegenüber der südlichen Stadtterrasse herstellt", steht zum Thema in den Unterlagen.
Der Mini-Park erhält einen barrierefreien Zugang und ein leicht begehbares Granitgroßsteinpflaster, dass "bei Regen ein schönes Farbspiel offenbart", heißt es weiter. Art und die Abmessungen des Pflasters orientieren sich am Bestandspflaster der Nonnengasse. Die Pläne für den Pocket Park wurden im Vorfeld mit den Anwohnern abgestimmt; von März bis Mai haben dazu drei Beteiligungsrunden unter Einbeziehung des Meinungsträgerkreises Altstadt stattgefunden.
Da die Fläche sich im Stadterneuerungsgebiet "Nördliche Altstadt" befindet, wird sie mit bis zu 60 Prozent aus dem Bund-Länder-Programm "Aktive Stadt- und Ortsteile" gefördert. Die Gesamtkosten liegen bei rund 210.000 Euro. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Februar/März 2018 starten.
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