Nürnberger Bestattungsdienst ausgelastet: Mehr Todesfälle durch Corona

30.12.2020, 16:04 Uhr

Der städtische Bestattungsdienst in Nürnberg hat zurzeit so viel zu tun, dass er nicht mehr alle Aufträge annehmen kann. "Corona spielt eine Rolle. Wir haben ein erhöhtes Sterbeaufkommen", sagte der stellvertretende Leiter der Friedhofsverwaltung Gerhard Wellenhöfer am Mittwoch. Ein weiterer Grund seien die üblichen Verzögerungen über die Feiertage. Auch in Coburg ist das Krematorium voll ausgelastet.

Bayerns zweitgrößte Stadt verzeichnet seit Wochen viele Corona-Infektionen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Mittwochmorgen knapp unter 300. Dazu kamen zwei neue Todesfälle. Insgesamt starben in Nürnberg 210 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

Personal muss aufgestockt werden

Um die vielen Bestattungen abarbeiten zu können, hat der Bestattungsdienst sein Personal über die Feiertage aufgestockt. Beim Krematorium sei sogar eine zusätzliche Schicht eingeführt worden, sagte Wellenhöfer. "Wir haben Engpässe in der Kühlkapazität, aber schaffen es noch." Wellenhöfer geht davon aus, dass sich die Lage nach den Feiertagen entspannen werde.

Auch im Corona-Hotspot Coburg fahre das Krematorium zurzeit nahezu Volllast, sagte Stadtsprecher Louay Yassin. "Täglich werden rund 20 Menschen eingeäschert." Das liege zum einen an den erhöhten Todeszahlen im Zuge der Corona-Pandemie. Coburg lag nach RKI-Angaben am Mittwochmorgen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 547,8. Zum anderen sterben um die Feiertage in der Regel immer mehr Menschen, betonte Yassin. Da das Krematorium ein großes Einzugsgebiet habe, sei es für die Toten aus sechs Landkreisen zuständig. Dadurch komme es zu längeren Wartezeiten. Ablehnen müsse das Krematorium aber niemanden.


Sterben mit Corona: Auch die Hinterbliebenen leiden


Bei Menschen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, sind bei der Bestattung besondere Sicherheitsvorkehrungen nötig. Wie auch bei anderen Toten mit infektiösen Krankheiten müssten die Särge versiegelt werden, sagte Wellenhöfer. Eine offene Aufbahrung sei nicht möglich. Die Beschäftigten des Bestattungsdienstes müssten außerdem Schutzkleidung tragen.

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