Nürnberger Flughafen wird nach Albrecht Dürer benannt

NÜRNBERG - Ein Schuldenberg und sinkende Passagierzahlen: Jetzt soll ein neuer Name den Nürnberger Flughafen retten. Pate wird der Nürnbergs berühmtester Sohn Albrecht Dürer. Wo und wie der Künstler im Namen allerdings auftauchen wird, ist noch nicht bekannt.

Der genaue Name, den der Nürnberger Airport fortan tragen soll, wird erst Anfang nächsten Jahres bekanntgegeben. Dabei geht es vor allem um die Reihenfolge und den genauen Namen. Fest steht nur: Albrecht Dürer muss beim Airport zukünftig mit rein.

Im Rahmen des Entwicklungskonzepts war die Umbenennung vorgesehen - eine Findungskommission befasst sich seit einem halben Jahr damit, besonders die Außenwirkung des Namens soll den Airport auch international bekannter machen. Dafür brauche es ein Zugpferd, das man mit Dürer parteiübergreifend gefunden zu haben glaubt. So hatten sich Nürnbergs OB Maly (SPD) und Bayerns Finanzminister Söder (CSU) sich für eine Umbenennung nach dem Künstler stark gemacht.

Stadt und Freistaat wollen außerdem dem hoch verschuldeten Flughafen mit Zuschüssen und Darlehen in Höhe von 70 Millionen Euro finanziell Luft verschaffen. Mit 40 Millionen Euro soll das Kapital des Airport-Betreibers aufgestockt werden. Den Betrag wollen sich Stadt und Staatsregierung teilen.

Zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Jahre sollen millionenschwere Staatshilfen ein dauerhaftes Überleben des hoch verschuldeten Nürnberger Flughafens garantieren. Der Freistaat und die Stadt Nürnberg wollen den Regional-Airport in den kommenden Jahren mit insgesamt 70 Millionen Euro stützen.

 

Flughafen Nürnberg: Umbenennung in 'Albrecht Dürer Flughafen Nürnberg'

— Markus Söder (@Markus_Soeder) 25. Juli 2014

40 Millionen Euro wollen die beiden Flughafen-Gesellschafter als Zuschuss zum Eigenkapital der Flughafen GmbH gewähren. An der Finanzspritze aus Steuergeldern wollen sich Stadt und Freistaat je zur Hälfte beteiligen. Die millionenschwere Kapitalaufstockung sei für 2015 geplant, erläuterte Söder.

Weitere 30 Millionen Euro wollen der Freistaat und die fränkische Metropole dem Flughafen als Darlehen gewähren. 20 Millionen Euro davon übernehme die Staatsregierung, 10 Millionen Euro kommen von der Stadt. Über das Darlehen des Freistaates werde der Flughafen allerdings erst im Jahre 2017 verfügen können. Das 10-Millionen-Euro-Darlehen, mit dem die Zahlungsfähigkeit des Flughafens im laufenden Geschäft gesichert werden solle, stehe von sofort an bereit, sagte Maly.

Zuletzt hatten sich Freistaat und Stadt Nürnberg im Jahr 2011 auf einen 40-Millionen-Zuschuss für den Flughafen verständigt. Die letzte Tranche soll im Jahre 2016 ausgezahlt werden. Der Flughafen hatte zuletzt stark unter dem Rückzug von Air Berlin gelitten. Die Fluggesellschaft hatte Nürnberg jahrelang als Drehkreuz für ihre Winter-Urlaubsflüge genutzt. Für entsprechende Investitionen hatte sich die Flughafen GmbH stark verschuldet.

Der Nürnberger Oberbürgermeister, der ebenso wie Söder Mitglied des Flughafen-Aufsichtsrat ist, geht davon aus, dass sich dank der weiteren Eigenkapitalspritze die derzeitigen Flughafen-Schulden von rund 120 Millionen Euro in den nächsten Jahren halbieren lassen. "Das ist jetzt wichtig, dass der Flughafen gegenüber den Banken durchatmen kann", sagte Söder. Nach Malys Einschätzung schafft die Entschuldung die Voraussetzungen für dringende Investitionen am Flughafen. Wettbewerbsrechtliche Einwände der EU fürchten Söder und Maly nicht.

nordbayern.de

8.8.2018, 18:29 Uhr

Abheben seit 1955: Die Geschichte des Nürnberger Flughafens