Nürnberger gedenken der NSU-Opfer

Nürnberg - Mit einer Plakataktion erinnern die Inhaber von gut drei Dutzend türkischen Lokalen in Nürnberg an die Opfer der NSU-Terroranschläge – und verlangen energischere Anstrengungen zur Aufklärung vor allem der Hintergründe der Mordserie.

 

„Wir haben die Nürnberger Opfer alle gekannt und teilen weiterhin die Trauer der Hinterbliebenen“, sagt Muzaffer Gündogdu, Inhaber des Kristall Restaurant an der Wölckernstraße. Ohne zu zögern schloss er sich daher einer Initiative an, zum ersten Jahrestag der Aufdeckung der braunen Terrororganisation an möglichst vielen türkischen Imbissstuben und Lokalen der Opfer zu gedenken und der Forderung nach konsequenterem Vorgehen der Behörden Nachdruck zu verleihen. Beteiligt sind nach Angaben von Stadtrat Arif Tasdelen, einem der Initiatoren, rund 40 Betriebe.

Außerdem folgten knapp 100 Teilnehmer mit einer Mahnwache vor dem Justizpalast dem Aufruf eines Bündnisses „Das Problem heißt Rassismus“. Mit Redebeiträgen und einer Diashow riefen sie die Bluttaten an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmen sowie einer Polizistin in Erinnerung. Ein Schwerpunkt der bis heute womöglich nur ansatzweise ausgeleuchteten Aktivitäten war Nürnberg.