Grippewelle

Nürnberger Kliniken am Limit? - "Die Zahl der Influenza-Patienten ist hier spürbar gestiegen"

Verena Büchner

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29.01.2025, 18:27 Uhr
Das Klinikum Nürnberg verzeichnet seit dem Jahreswechsel eine zunehmende Menge von Patientinnen und Patienten, die eine Influenza-Erkrankung nicht zu Hause auskurieren können. Sie müssen stationär behandelt werden.

© IMAGO / Ardan Fuessmann Das Klinikum Nürnberg verzeichnet seit dem Jahreswechsel eine zunehmende Menge von Patientinnen und Patienten, die eine Influenza-Erkrankung nicht zu Hause auskurieren können. Sie müssen stationär behandelt werden.

Husten, Niesen oder Fragen wie "Wann geht dieser blöde Husten endlich weg?", sind momentan aus jeder Ecke zu hören. Es ist Erkältungszeit und das bestätigt auch das Robert Koch-Institut, welches den Anfang der Grippewelle auf Ende Dezember datiert.

In den Kliniken der Metropolregion machen sich die Auswirkungen deutlich bemerkbar. "Die Zahl der Influenza-Patienten ist hier spürbar gestiegen", teilt Jennifer Christ vom Krankenhaus Martha-Maria St. Theresien in Nürnberg mit. Es gäbe mehr Influenzafälle als in den letzten Wochen. Dabei handelt es sich häufig um ältere Patientinnen und Patienten, die mit Husten, Atemnot und Fieber in die Notaufnahme kommen. "Vereinzelt behandeln wir auch schwere Influenzafälle auf unserer Intensivstation", so Christ.

Auch das Klinikum Nürnberg verzeichnet seit dem Jahreswechsel eine zunehmende Menge von Patientinnen und Patienten. Sie benötigen die Behandlung vor Ort, weil sie die Influenza-Erkrankung nicht zu Hause auskurieren können. Teilweise kommen die Leute auf die Intensivstation, berichtet Isabel Lauer vom Klinikum Nürnberg. Auch sie bestätigt: Schwer betroffen seien meist Ältere oder Menschen mit vielen Begleiterkrankungen, vor allem mit chronischen Lungenkrankheiten.

Auslastung in den Kliniken

"Es ist nicht so, dass wir bald niemanden mehr aufnehmen können", berichtet Jennifer Christ im Gespräch mit unserer Redaktion. Es gäbe zwar mehr Fälle als in den letzten Wochen, aber an der Kapazitätsgrenze ist das Krankenhaus Martha-Maria St. Theresien nicht.

Das Klinikum Nürnberg testet Patientinnen und Patienten mit Symptomen einer Atemwegsinfektion auf die wichtigsten Erreger. "Zurzeit verzeichnen wir dabei jede Woche positive Influenzavirus-Nachweise in zweistelliger Anzahl, deutlich mehr als Sars-CoV-2- oder RSV-Infektionen", teilt Isabel Lauer schriftlich mit. Das Klinikum stellt sich auf einen weiteren Anstieg der sich gerade aufbauenden Grippewelle ein. Das sei aber zu dieser Jahreszeit erwartbar. Aktuell könne man die Versorgung gut bewältigen.