Kritik an Wahl der Preisträger
Nürnberger Menschenrechtspreis für Versöhnungsinitiative in Nahost: Israelitische Gemeinde empört
19.11.2024, 10:21 UhrDie Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg hat die Verleihung des Nürnberger Menschenrechtspreises an den Verein "Parents Circle Families Forum" (PCFF) scharf kritisiert. Die Entscheidung sei "eine weitere Episode antiisraelischer Reflexe, deren perfide Strategie darin besteht, Juden (...) als Alibis für die eigene diskriminierende Haltung vorzuschieben", schreibt die Kultusgemeinde.
Der Verein PCFF hat nach Angaben der Stadt Nürnberg rund 750 Mitglieder und bringt den Angaben nach israelische und palästinensische Familien zusammen, die "durch den anhaltenden Nahostkonflikt ein Familienmitglied verloren haben".
Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg beurteilt den Verein sehr kritisch: Er setze palästinensische Terroristen und Opfer des Terrors gleich, der größte Teil der Spenden des Vereins komme aus dem Ausland, so der Vorwurf. "Der Nürnberger Menschenrechtspreis und seine Gremien führen sich mit dieser Entscheidung selbst ad absurdum", teilte die Kultusgemeinde mit.
Mitglieder der Jury für die Vergabe des Preises sind die Professoren Jean Ahn und Hilal Elver, die kenianische Juristin Kagwiria Mbogori, die Künstlerin Noa Karavan-Cohen, die peruanische Frauenrechtlerin Gladys Acosta Vargas, der Vorsitzende des Europäischen Flüchtlingsrats, Morten Kjærum, die ehemalige Luxemburger Erziehungsministerin Anne Brasseur, die Schauspielerin Iris Berben und der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Der Preis soll im September 2025 im Nürnberger Opernhaus verliehen werden.
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