Fast eine Million Euro wird investiert
Nürnberger Südstadt: Diese Verbesserungen kommen für Straßenbahnnutzer
10.4.2022, 07:55 UhrBreitere und höhere Bahnsteige, Wartehäuschen mit Spritzschutzwänden und ein Blindenleitsystem: Wer in Zukunft an der Straßenbahnhaltestelle Christuskirche in der Landgrabenstraße wartet oder umsteigt, kann dies barrierefreier und angenehmer tun. Das hat der Verkehrsausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung im April einstimmig beschlossen.
Aber es tut sich noch mehr an der Kreuzung Landgrabenstraße/Gugelstraße: Eine veraltete Ampelanlage wird erneuert und die Markierungen zur Trennung von Kraftfahrzeug- und Straßenbahnverkehr erweitert. Dadurch sollen künftig Störungen im Straßenbahnverkehr vermindert werden.
Kein Schnäppchen
Das Ganze ist allerdings kein Schnäppchen: 964.000 Euro veranschlagt die Stadtverwaltung, alleine 544.000 kostet die neue Ampelanlage. „Der Ausbau der Straßenbahn als wichtiger Baustein des ‚Umweltverbunds‘ ist es uns wert, hier zu investieren. Die knappe Million Euro für Straßenbahn und Verkehrstechnik sind am Haltepunkt Christuskirche gut angelegt“, findet Planungs- und Baureferent Daniel Ulrich.
Die Ost-West-Achse in der Landgrabenstraße werde mit dem geplanten erweiterten Straßenbahn-Liniennetz der VAG eine noch wichtigere Rolle spielen, so der Baureferent. Unter anderem ist geplant, eine neue Linie von Gibitzenhof zum Hauptbahnhof zu führen, um das Angebot zu verdichten.
Seit Stilllegung der Gleise am Frauentorgraben Mitte der 1980er Jahre war diese direkte Fahrtmöglichkeit gekappt, nun wird sie wieder möglich. Auch deswegen sei eine Verbesserung der Pünktlichkeit der Straßenbahn in der Südstadt durch abgetrennte Fahrwege, moderne Ampeln und barrierefreie Einstiege nötig, so Ulrich.
Vertreter mehrerer im Verkehrsausschuss vertretenen Parteien begrüßten die Pläne und die Beschleunigung der Straßenbahn. „Wir machen die Südstadt für alle sicherer“, sagte etwa Nasser Ahmed, Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Max Müller (CSU) befürchtet allerdings Rückstaus bei der künftig einspurigen Verkehrsführung. Beim Rechtsabbiegen in die Tafelfeldstraße müssten Autofahrer zunächst Fußgänger passieren lassen, was zu Verzögerungen führen könnte.
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