Nürnbergerin Gerda Lehner feiert 100. Geburtstag
13.11.2016, 20:13 UhrIhre erste Stunde erlebte Gerda Lehner in einem kleinen Dorf im Norden der Oberpfalz, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. Nach sechs Jahren in einem Internat trat die 19-Jährige als Lehrerin in das Berufsleben.
Kurz darauf bestimmte das weltpolitische Geschehen ihr Leben - der Krieg begann. Auf eigenen Wunsch ließ sie sich in das damalige Litzmannstadt - heute Lódz - versetzen. Dort wurde sie 1945 beim Einrücken der Russen durch Panzerbeschuss schwer verwundet. Dass sie heute noch lebt, so sagt die Hundertjährige, verdanke sie einer Reihe ungewöhnlicher Fügungen des Schicksals. Denn ihre Heimkehr war nicht ungefährlich. Im November 1945 gelang ihr schließlich der Übergang von Ost nach West. Die Erlebnisse der Nachkriegszeit verarbeitete sie in einem Buch, das sie unter dem Titel "1945 - mein Schicksalsjaht" publizierte.
1947 kehrte sie zu ihrem Lehrberuf zurück und kam zudem in Kontakt mit der Anthroposophie, was sie nach Nürnberg brachte. Nach zahlreichen Reisen in nahezu alle Länder Europas fand sie 1991 schließlich eine neue Heimat im Michael-Bauer-Heim, wo sie heute die älteste Bewohnerin und nach eigenen Angaben "die Letzte von der ersten Stunde" ist.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen