Nürnbergs Gleis-Labyrinth: Rundgang am Rangierbahnhof

30.9.2015, 06:00 Uhr
Der Rangierbahnhof im Süden Nürnbergs zählt weltweit zu den größten und leistungsfähigsten Rangierbahnhöfen.

© Eduard Weigert Der Rangierbahnhof im Süden Nürnbergs zählt weltweit zu den größten und leistungsfähigsten Rangierbahnhöfen.

Wer Superlative im Bereich Eisenbahn sucht, wird beim Nürnberger Rangierbahnhof schnell fündig: Das 340 Hektar große Areal, über das sich 213 Kilometer Gleise in mehreren Dutzend parallelen Strängen ziehen, gehört zu den leistungsstärksten Anlagen seiner Art. 140 Züge verlassen täglich den 1903 eingerichteten „Gefällerangierbahnhof“, der zwischen 1983 und 1988 für eine Viertelmilliarde D-Mark umfangreich saniert wurde.

Auch seitdem ist hier kräftig weiter investiert worden: Für mehrere Millionen Euro entstanden das moderne ICE-Ausbesserungswerk oder ein Railport. Und dennoch wirkt die weitläufige Anlage in weiten Teilen noch so, als hätte sich seit den Anfängen der Industrialisierung hier nicht viel verändert: Lange Kolonnen rostroter Güterzüge auf schier endlosen rostroten Gleisen.

Während hier die Vergangenheit von Nürnberg als wichtigem Produktionsstandort und Verkehrsknotenpunkt sichtbar bleibt, hält nördlich der Anlage die Zukunft Einzug: Auf der rund 94 Hektar großen Industrie- und Brachfläche zwischen Hasenbuck, Münchener Straße und Rangierbahnhof wird ein ganzer Stadtteil aus dem Boden gestampft mit Gewerbe-, Grün- und Wohnflächen. Im ersten Bauabschnitt sind nach den Plänen des Amsterdamer Büros West 8 rund 1000 Wohnungen vorgesehen.

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