Nürnbergs Unwetter-Bilanz: Feuerwehr rückt 145 Mal aus
19.8.2019, 09:31 UhrUm etwa 19 Uhr brach am Sonntagabend das Unwetter los, nachdem sich der Himmel von einem strahlend schönen Sommertag immer weiter verdunkelt hatte und das nahende Gewitter ankündigte.
Nur etwa eine halbe Stunde lang dauerte das Unwetter: Doch diese Zeit reichte aus, um "in Teilen der Stadt ein Bild der Verwüstung zu hinterlassen", wie die Feuerwehr Nürnberg mitteilt.
Starkregen, Hagel und Sturmböen sorgten vor allem im Süden der Stadt für Chaos. 145 Mal musste die Nürnberger Feuerwehr zwischen 19 und 1.20 Uhr ausrücken, wie die Integrierte Leitstelle am Montagmorgen mitteilte. Viele der Einsätze zogen sich bis in die späte Nacht hinein. Nach aktuellen Informationen sei glücklicherweise niemand verletzt worden, so die Feuerwehr am Montag.
Einige Nürnberger hatten jedoch großes Glück im Unglück: So wurden zwischen dem Langwasserbad und der Hirschberger Straße alle Bäume entlang der Gleiwitzer Straße entwurzelt. Einige Fahrradfahrer, die zu dem Zeitpunkt dort entlang fuhren, konnten sich gerade noch in einen Unterstand retten.
Auch an der Bayernstraße hatten einige Passanten Glück. Hier habe der Wind die Verkehrssicherung einer Baustelle sowie eine temporäre Ampelanlage auf die Straße geworfen, so die Feuerwehr. Das Bushäuschen, in dem die Menschen Schutz gesucht hatten, sei dabei zum Glück nicht beschädigt worden.
Straßen und Schienen komplett gesperrt
Einige Straßen mussten auf Grund des Sturms komplett gesperrt werden, so zum Beispiel die Oelser Straße und die Hans-Kalb-Straße. Während die Feuerwehr hier mit Aufräumarbeiten beschäftigt war, stellte sich heraus, dass zahlreiche weitere Bäume sich gelockert hatten und umzustürzen drohten. Weil es bereits dunkel wurde und weiter stark regnete, mussten die weiteren Räumarbeiten auf Montagmorgen verschoben werden. Inzwischen sind die Sperrungen aber aufgehoben.
Auch Zugreisende waren am Sonntagabend dem Sturmchaos ausgeliefert. Am Nürnberger Hauptbahnhof herrschte nach dem Unwetter Chaos. Zahlreiche Strecken ins Umland waren wegen Oberleitungsschäden gesperrt. Besonders schlimm traf es Reisende Richtung Roth/Schwabach und Ansbach.
Wegen der schlechten Witterung konnte die Bahn keinen Schienenersatzverkehr einrichten. "Die Busunternehmen wollen bei diesem Wetter nicht fahren", hieß es am Bahnhof. Letztendlich mussten alle Reisende auf Taxis umsteigen. Dies führte zu langen Wartezeiten am Taxistand. Die DB-Sicherheit beruhigte zusammen mit der Bundespolizei die erhitzten Gemüter in der Haupthalle.
Auch aktuell ist die Feuerwehr noch in Sachen Sturm unterwegs. Gegenüber des Langwasserbades seien drei Eichen auf eine Tankstelle gestürzt, hieß es aus der Leitstelle, hier seien die Rettungskräfte noch im Einsatz. Auch einzelne umgestürzte Bäume im Stadtgebiet werden am Montagmorgen noch von der Feuerwehr beseitigt.
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