Obdachlosen in Fürth getötet: 30-Jähriger muss in Haft
27.02.2017, 18:41 Uhr
Im März 2016 hatten zwei Schülerinnen die Leiche des 57-jährigen Fürthers in einem leerstehenden Haus an der Ecke Schwabacher Straße und Karolinenstraße gefunden. Nach aufwändigen Ermittlungen nahm die Polizei schließlich zwei Verdächtige (30 und 59 Jahre) aus dem Obdachlosenmilieu fest. Sie standen nun wegen gemeinschaflichen Mordes vor Gericht.
Der ältere Angeklagte machte keine Angaben und wurde von seinem Bekannten entlastet. Da sich keine weiteren Beweise für seine Tatbeteiligung fanden, sprach ihn das Gericht am Ende frei.
Alkoholiker muss in Entzugsklinik
An der Schuld des 30-Jährigen hatte das Gericht dagegen keine Zweifel: Der Mann sei wegen 20 Euro mit dem Fürther in Streit geraten und habe ihn geschlagen und schließlich erwürgt. Das Gericht verurteilte den Mann wegen Totschlags zu neuneinhalb Jahren Gefängnis. Einen Teil der Strafe soll der Alkoholiker in einer Entzugsklinik verbringen.
Bis zuletzt hatte der Verteidiger des 30-Jährigen versucht, entlastende Zeugen für seinen Mandanten zu finden. Die Verteidigung ging davon aus, dass der Angeklagte schon Wochen vor der Tötung einen handfesten Streit mit dem 57-jährigen Fürther hatte und auch die Gitarre stahl. Für den Tod des Mannes sei der Angeklagte aber nicht verantwortlich.
Bis in den Nachmittag des Rosenmontags wurden Zeugen vernommen, die aber keine Wende in dem Fall brachten.