Opernhaus-Sanierung: Verändert Mega-Projekt ganz Nürnberg?

16.12.2019, 05:08 Uhr
Opernhaus-Sanierung: Verändert Mega-Projekt ganz Nürnberg?

© Holger Krömer

Es wird die mit Abstand teuerste Kulturbaustelle in der Geschichte der Stadt: Die Sanierung des Opernhauses. Noch steht keine Summe fest, doch die Kostendebatte hat längst begonnen. Zu teuer sei das Projekt, sagen Kritiker schon jetzt. "Dass saniert werden muss, steht außer Frage", sagt Staatstheater-Intendant Jens-Daniel Herzog im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten, spricht von einer Jahrhundertinvestition. "Es ist eine Riesenchance, wenn die Überlegungen rund um das Bauvorhaben Opernhaus eine Debatte darüber mit anstoßen, wie wir zukünftig in der Stadt leben wollen und wie die Urbanität von morgen aussehen könnte."

Opernhaus-Sanierung: Verändert Mega-Projekt ganz Nürnberg?

© Eduard Weigert

Konkret könne die Öffnung des Hauses bis auf den Richard-Wagner-Platz hinaus gehen. "Wie können wir diesen Platz beleben und für die Stadtgesellschaft besser nutzbar machen? Darum geht es – und eben nicht um die reine Sanierung eines Opernhauses", sagt Herzog. Ihm schwebt ein Brückenschlag von der Süd- bis zur Altstadt vor - nicht nur kulturell, sondern auch räumlich. Nürnberg wächst damit ein Stück weit zusammen. "Es geht auch um die Inszenierung des Gebäudes als Wahrzeichen dieser Stadt."

"Minderheit lässt Verlierer zurück"

Einen möglichen Bürgerentscheid über die sehr teure Sanierung sieht er skeptisch. "Wir brauchen die Wünsche eines potenziellen Publikums, um gemeinsam nach den besten Ideen zu suchen", sagt Herzog. "Mehrheitsentscheidungen im Sinn von Ja oder Nein sind aber problematisch, weil sie bei der Minderheit viele Verlierer zurücklassen."

Die Sanierung des Opernhauses ist für 2024 angepeilt. Bislang trennen das sanierungsbedürftige Bauwerk aus dem Jahr 1905 und der triste Wagner-Platz die beiden Stadtteile. Wann die Bauarbeiten beginnen, ist derzeit noch völlig offen, die Bauzeit wird wohl fünf Jahre betragen.

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