Pendeln extrem: Zur Arbeit von Berlin nach Nürnberg

26.12.2015, 05:56 Uhr
Rund 150.000 Pendler fahren täglich zur Arbeit nach Nürnberg.

© dapd Rund 150.000 Pendler fahren täglich zur Arbeit nach Nürnberg.

Mit knapp 149.000 Personen lag die Zahl der Einpendler nach Nürnberg im vergangenen Jahr deutlich über der der Auspendler mit etwa 59.100. Das geht aus der jüngsten Analyse des Amts für Stadtforschung und Statistik hervor.

Die Experten haben die Pendlerzahlen von 2004 mit denen von 2014 verglichen – immer in Abhängigkeit von der Gesamtbevölkerung. Danach weist der Saldo für Nürnberg einen deutlichen Einpendlerüberschuss auf und ist zwischen 2004 und 2007 sogar auf einen Spitzenwert von 196 Beschäftigten je 1000 Einwohner gestiegen. Seitdem sei die Entwicklung bis 2014 auf einen Wert von 173 leicht zurückgegangen.

Viele Pendler kommen aus der Metropolregion. Die fünf häufigsten Quellgebiete für die Einpendler sind 2004 wie 2014 (in der Reihenfolge): Fürth, gefolgt mit großem Abstand von Erlangen, Schwabach, Zirndorf und Oberasbach.

Doch bemerkenswert ist, dass auch Arbeitnehmer aus den Millionenstädten München, Berlin und Hamburg nach Nürnberg fahren (oder fliegen), um hier ihr Geld zu verdienen.

Ein Vergleich der Landkarten der Bundesrepublik aus den beiden Vergleichsjahren zeigt sogar, dass sich die weißen Flecken (von hier kommen keine Pendler) deutlich reduziert haben. So machen sich mittlerweile auch Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern oder Teilen Ostfrieslands auf nach Nürnberg, um hier einer Beschäftigung nachzugehen. Auch aus Brandenburg oder Sachsen-Anhalt kommen mehr Pendler als noch vor zehn Jahren.

Für die Auspendler ist dieser Trend so nicht zu erkennen, sagen die Statistiker. Doch auch hier gibt es erwähnenswerte Trends. Erlangen zum Beispiel hat hier den Spitzenplatz von Fürth übernommen. „Die Umlandgemeinden haben seit 2005 als Arbeitgeber an Bedeutung gewonnen“, betonen die Fachleute. Sie nennen neben der benachbarten Universitätsstadt auch den prosperierenden Landkreis Erlangen-Höchstadt. Zu hinterfragen sei nun, ob es zu wenig branchenspezifische Arbeitsplätze in Nürnberg gebe und was das Umland so attraktiv als Arbeitsort mache.

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