Haftbefehl wegen Körperverletzung

38-Jähriger durch Polizeiwaffe in Nürnberg getötet - das ist zum Stand der Ermittlungen bekannt

Alicia Kohl

Redakteurin

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05.03.2025, 11:51 Uhr
Die Heistelstraße war für mehrere Stunden gesperrt.

© Daniel Löb/dpa Die Heistelstraße war für mehrere Stunden gesperrt.

Um einen Haftbefehl zu vollstrecken, ist die Polizei am Dienstagmorgen mit einer Streife in den Stadtteil Werderau in Nürnberg gefahren. Sie hat den gesuchten 38-Jährigen dort in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Heisterstraße angetroffen, nach Angaben der Polizei habe der Mann sich gegen die Vollstreckung des Haftbefehls aber gewehrt. Am Dienstagabend gab die Polizei noch die Information heraus, dass der Mann wohl mit einem Küchenmesser bewaffnet gewesen sein soll. Einer der beiden Polizisten hat daraufhin offenbar auf den 38-Jährigen geschossen, trotz umgehender Versorgung und Reanimationsmaßnahmen ist er noch vor Ort verstorben.

Über den Haftbefehl war bislang nur bekannt, dass er wegen Körperverletzung vollstreckt werden sollte. Aufgrund des laufenden Verfahrens gibt Heike Klotzbücher, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, die das Verfahren inzwischen führt, auf Nachfrage unserer Redaktion über die genaueren Details zu dem Haftbefehl keine Auskunft. Auch um welche Art der Körperverletzung es sich handelt, verrät Klotzbücher nicht.

Dass die Polizei mit nur einer Streife zu einer Person fährt, gegen die ein Haftbefehl wegen Körperverletzung vorliegt, sei vollkommen üblich, sagt Marc Siegl, Pressesprecher der Polizei Mittelfranken. Eine pauschale Aussage zu dem polizeilichen Vorgehen in solchen Fällen sei aber nicht möglich, es werde regelmäßig eine Bewertung vorgenommen. Es gäbe auch Menschen, bei denen für die Vollstreckung eines Haftbefehls das SEK vor der Tür steht, aber auch andere, bei denen nur eine Streife kommt. "Und alle Abstufungen dazwischen", so Siegl.

Wie viele Schüsse der Polizist schließlich abgegeben hat, behält die Staatsanwaltschaft "aus ermittlungstaktischen Gründen" für sich. "Da sagen wir noch nichts", sagt Klotzbücher. Das liege daran, dass aktuell noch Zeuginnen und Zeugen befragt werden und die Spuren aus der Wohnung ausgewertet werden müssen. "So ein Spurengutachten dauert oft etwas länger", so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Im Regelfall seien das mehrere Wochen oder sogar Monate. Eine Obduktion habe es inzwischen dagegen schon gegeben, die Ergebnisse liegen aber noch nicht vor. "Ich gehe aber davon aus, dass da keine andere Todesursache herauskommen wird."


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