Überhöhte Geschwindigkeit

Erschreckende Aufnahmen: Polizei Mittelfranken veröffentlicht Raser-Video - und appelliert an Biker

Johanna Mielich

Online-Redakteurin

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07.03.2025, 19:51 Uhr
Mit einem veröffentlichten Raser-Video appelliert die Polizei auf Facebook an die Vernunft der Biker. (Symbolbild)

© Polizei Mittelfranken/Imago Mit einem veröffentlichten Raser-Video appelliert die Polizei auf Facebook an die Vernunft der Biker. (Symbolbild)

Die Temperaturen steigen und auch die Sonne lässt sich immer öfter blicken: Spätestens seit dieser März-Woche gilt die Motorradsaison als offiziell gestartet. Angesichts der Verkehrsunfallstatistik, nach der 2024 insgesamt 104 Motorradfahrer ihr Leben auf Bayern Straßen lassen mussten, blickt die Polizei der kommenden Biker-Saison aber auch mit Sorge entgegen - und möchte daher mit einem Video auf Facebook zu mehr Achtsamkeit und Mäßigung im Straßenverkehr aufrufen. Denn: Ein Großteil der in Bayern verunglückten Biker war laut der Statistik deutlich schneller als erlaubt unterwegs.

Die Szenen sorgen vermutlich bei vielen für ungläubige Augen: Auf dem Video-Mitschnitt der Polizei Mittelfranken ist zu sehen, wie ein Biker auf Höhe eines Tempo-50-Schildes bereits mit Tempo 129 unterwegs ist. Der Motorradfahrer beschleunigt immer weiter, bis er auf der Landstraße sogar bis zu 191 km/h erreicht, ehe ihn andere langsamer fahrende Autos ausbremsen.

Nach den Aufnahmen wird ein Polizist auf seiner Dienstmaschine eingeblendet, er appelliert an die Verantwortung der Biker. "Wenn ihr draußen unterwegs seid, sollt ihr nicht das Leben von euch und von anderen riskieren. Wir möchten, dass ihr sicher nach Hause kommt", sagt der Beamte.

User rechnen mit Fake - Polizei Mittelfranken widerspricht

Die Tatsache, dass der Raser bei diesen hohen Geschwindigkeiten Schlangenlinien fährt und damit nicht nur sich, sondern die anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet, schockiert besonders. Einige User unter dem Video zweifeln den Mitschnitt daher gar an: "Außerdem glaube ich diesen Aufnahmen nicht. Bei 180 km/h und der Fahrer schwingt lässig wie bei 50 km/h", schreibt etwa ein Skeptiker. "Eindeutig manipulierte Geschwindigkeitsangabe", ist sich ein weiterer sicher.

Doch die Polizei bestätigt die Richtigkeit der Aufnahmen, der Post sei Teil einer bayernweiten Kampagne zur Sensibilisierung des Themas Rasen. "Nun liegt es an euch, ob ihr wieder gesund nach Hause kommt, ob ihr die Kurve bekommt, ob ihr in gefährlichen Situationen noch richtig reagieren könnt", betont die Polizei Mittelfranken auf Facebook. Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit sei neben individuellen Fahrfehlern nach wie vor die häufigste Unfallursache bei den Unfällen, die durch Kradfahrer verursacht wurden, so die Einschätzung der Beamten.

Zahlreiche Kontroll- und Präventionsaktionen geplant

Die Bayerische Staatsregierung hat sich das Ziel gesetzt, die Verkehrssicherheit auf Bayerns Straßen bis zum Jahr 2030 weiter zu erhöhen. Auch das Polizeipräsidium Mittelfranken setzt weiterhin einen wichtigen Schwerpunkt in der Verkehrssicherheitsarbeit. Polizeivizepräsident Gernot Rochholz erklärte bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik Mittelfranken im Hinblick auf die getöteten Motorrad- und Fahrradfahrer im Jahr 2024: "Diese Personen waren ‚ohne Knautschzone‘ im Verkehr unterwegs und somit weniger gut geschützt als beispielsweise in einem Auto. Hier werden wir in diesem Jahr unseren fachlichen Schwerpunkt setzen und so versuchen, durch zahlreiche Kontroll- und Präventionsaktionen die Sicherheit dieser Verkehrsteilnehmer erhöhen", betonte Rochholz.

Am meisten Unfälle mit Motorrädern, Mopeds und Mofas ereigneten sich in Bayern laut Ministerium im Monat Juli (1.257). Im Oktober wurde mit 523 die niedrigste Zahl gemeldet.


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