Konkrete Maßnahmen vorgeschlagen

Pop-up-Stores, Open-Air-Kino und Sommerfest: So will Nürnberg die Innenstadt wiederbeleben

Saskia Muhs

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9.7.2024, 04:55 Uhr
Viele leerstehende Geschäfte sorgen für Frust bei vielen Nürnbergerinnen und Nürnbergern - auch die Stadt ist besorgt und ergreift jetzt Maßnahmen (Symbolbild).

© Hans-Joachim Winckler Viele leerstehende Geschäfte sorgen für Frust bei vielen Nürnbergerinnen und Nürnbergern - auch die Stadt ist besorgt und ergreift jetzt Maßnahmen (Symbolbild).

Jahrelange Unklarheit zur Zukunft des City-Point, immer mehr Leerstände in der Breiten Gasse und eine riesige Kaufhaus-Leiche inmitten der Königstraße, da wo bis vor einem Jahr noch der Kaufhof war. Eins steht fest: Die Nürnberger Innenstadt muss dringend wiederbelebt werden. Im Kampf gegen das City-Sterben ergreift die Stadt nun konkrete Maßnahmen, die die Einkaufsstraßen wieder attraktiver machen soll.

Laut der Entscheidungsvorlage des Wirtschaftsausschusses zum Thema "Innenstadtprojekte 2025" beträgt die Leerstandsquote in der Nürnberger Innen- und Altstadt derzeit 6,6 Prozent. Es gebe aber schon jetzt Straßenzüge mit einer höheren Quote, heißt es weiter. "Leerstände im Einzelhandel sind ein sichtbares Zeichen der Veränderungen, gleichzeitig aber auch eine Chance, neue Marken oder Nutzungen in der Innenstadt anzusiedeln."

Diese Chance will die Stadt jetzt ergreifen und hat daher vergangene Woche ein 200.000 Euro teures Maßnahmenpaket beschlossen, das die Planung eines neuen Stadtzentrums finanzieren soll. In die Entwicklung sollen verschiedene Aspekte, die einerseits eine Ansiedlung für Unternehmen in der City wieder attraktiver und andererseits einen Besuch der Innenstadt für Verbraucher wieder interessanter machen soll.

Neue Händler anlocken

Zur Förderung des Einzelhandels und mit dem Ziel der Neuansiedlung von Geschäften soll ab 2025 beispielsweise ein neuer Pop-up-Store in der Innenstadt angemietet werden. Einen solchen Pop-up-Store hat es bereits in der Vergangenheit in der Hans-Sachs-Gasse gegeben – dieser soll als Vorbild dienen. Dort sollen sich Einzelhandel, Kunst, Handwerk oder Dienstleistungen und kreative Gründerinnen und Gründer einmieten und so den Erfolg ihrer Geschäftsideen in der Nürnberger Innenstadt ausprobieren können.

Schöneres Shoppen für Einheimische und Touristen

Für Besucherinnen und Besucher soll die Innenstadt einladender gestaltet werden, unter anderem durch mehr Sitzgelegenheiten, Spielplätze und mehr Grün sowie durch mehr Barrierefreiheit und mehr Sauberkeit. Zudem wünsche man sich kreative Freischankflächen der innenstädtischen Gastronomen. Für Touristen plane man spezielle Angebote, zum Beispiel Rabatt-Pakete oder Kombinationsangebote mit Eintritt zu kulturellen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Neue Events geplant

Egal ob Christkindlesmarkt oder Blaue Nacht: Von den Veranstaltungen in der Nürnberger Innenstadt profitieren nicht nur alle Besucher, sondern auch Gastronomen und Händler. Daher plant die Stadtspitze öfter Feste zu feiern, um noch mehr Gründe für einen Besuch der Nürnberger Innenstadt zu liefern. Im Raum stehen Events wie ein Open-Air-Kino, ein Sommerfest oder "Nürnbergs Longest Lunch Table".

Stadt will Immobilien im Zentrum erwerben – auch Kaufhof-Gebäude?

In Vordergrund stehe im Kampf gegen den Leerstand auch die Diskussion über die zukünftige Entwicklung und Nutzung der Immobilen sowie die Unterstützung und Begleitung der Umsetzung möglicher Nachnutzungen. Man sei im engen Austausch mit den Gebäudeeigentümern im Innenstadtbereich.

"Es sind rund 40 Anfragen nach Anmietungsmöglichkeiten beim Stab Innenstadt eingegangen. Die gewünschten Nutzungen verteilen sich hauptsächlich auf Gastronomie, Flächen für Ausstellungen, inhabergeführter Einzelhandel und Flächen für Zwischennutzungen" heißt es in der Entscheidungsvorlage vom 3. Juli 2024 vom Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit.

Dringenden Handlungsbedarf sieht die Nürnberger CSU-Fraktion auch bei der leerstehenden Immobilie in der Nürnberger Königstraße, in der bis Juni 2023 noch Kaufhof seine Waren anbot. Wie "nn.de" berichtet, fordert die CSU in einem Antrag den Erwerb des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes durch die Stadt. In einer Stadtratssitzung am 17. Juli soll über den Vorschlag beraten werden. Wie teuer Nürnberg der Kauf der Immobilie kommen würde, ist derzeit nicht bekannt.

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