Preiserhöhung beim VGN: Mobicard wird deutlich teuer
5.7.2016, 12:32 UhrEigentlich liegt die Anhebung auf der Ebene des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) bei 2,62 Prozent. Weil sich der Aufsichtsrat der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) jedoch entschieden hat, abweichend vom Richtungsbeschluss der VGN-Gremien den Preis der Wertmarke für die Nürnberg-Pass-Besitzer erneut nicht anzuheben, liegt der Schnitt bei 2,58 Prozent.
Menschen, die mittels des Passes nachweisen können, Sozialleistungen zu beziehen, zahlen für ihre Monatskarte (Ausschlusszeit 6-8 Uhr) weiterhin 30,80 Euro. Bei der nächsten turnusgemäßen Erhöhung werde dann aber auch der Preis für diese Wertmarke erhöht, kündigte die VAG an.
In der Tarifstufe A (Stadtgebiet Nürnberg/Fürth/Stein) erfolgt zwar insgesamt eine Preisanhebung um 2,6 Prozent, der Preis des Einzelfahrscheins bleibt aber bei 3 Euro (Kind: 1,50 Euro). Das 4er-Ticket für Fahrten in der Tarifgruppe A kostet künftig 10,70 statt wie bisher 10,50 Euro, das bedeutet eine Steigerung von 1,9 Prozent. Die VAG weist in ihrem Bericht für die Stadträte aber darauf hin, dass sich die 4er-Tickets nach wie vor lohnen, denn der Rabatt gegenüber den Einzelkarten "liegt weiterhin bei über zehn Prozent".
Mobicard wird deutlich teurer
Die 10er-Streifenkarte, die man braucht, um aus Nürnberg in die Region zu kommen, geht um 2,68 Prozent nach oben (von 11,20 Euro auf 11,50 Euro). "Die Erhöhungen im Zeitkartentarif betreffen überproportional die Mobicard-Familie", heißt es in dem Bericht. In der Relation zu anderen Zeitkarten sei diese zu billig gewesen. In der Tarifgruppe A kostet die Mobicard für 31 Tage künftig 86,40 Euro statt 82,30 Euro (plus 4,96 Prozent). Nimmt man die Variante mit Ausschlusszeit bis 9 Uhr, muss man 69,70 statt 66,40 Euro berappen (plus 4,97 Prozent). Die Wertmarken für Auszubildende werden "ganz leicht überproportional erhöht".
Das Jahres-Abo mit Ausschlusszeit bis 9 Uhr kostet künftig 35,90 statt 35 Euro (plus 2,57 Prozent) im Monat. Dieses neue Jahres-Abo stand ebenso wie die Neuregelung der Kurzstrecke im Fokus des Tarifprojekts Nürnberg, in dessen Rahmen die VAG für 2016 einige grundsätzliche Reformen beschlossen hat. Seither können die Fahrgäste mit dem Kurzstreckenticket entweder vier (Bus, Tram) oder zwei Haltestellen (U-Bahn) bewältigen. Für eine grundlegende Bewertung der Reformen sei es noch zu früh, schreibt die VAG. Die Linke Liste hat jedoch kritisiert, dass ein Umsteigen innerhalb des Kurzstreckentarifs nicht mehr möglich sei und die Fahrgäste nun weniger Haltestellen passieren könnten als früher.
Die VAG weist dies zurück. Durch die einfache Regelung und die Vergünstigung des Einzelfahrscheins (der auch künftig 1,60 Euro kostet) sei das Kurzstreckenticket attraktiver als früher. Eine Umsteigeregelung würde die Nutzungsbedingung wieder komplizierter machen und sei bei Kurzfahrten meist gar nicht nötig. Bei den Kundenreaktionen spiele dieses Thema denn auch "keine signifikante Rolle".
Die jährliche Anhebung der VAG-Preise basiert auf einer Vereinbarung der VGN-Partner aus dem Jahr 2000, den sogenannten Atzelsberger Beschlüssen.
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