Preview und Burg-Probe: Erster Vorgeschmack auf Blaue Nacht

3.5.2019, 05:22 Uhr
Preview und Burg-Probe: Erster Vorgeschmack auf Blaue Nacht

© Günter Distler

Himmel und Hölle, das inhaltliche Thema der Blauen Nacht 2019, hat Petra Krischke aus Heroldsberg für ihre interaktive Performance direkt aufgegriffen: "Himmel und Hölle to go" ist der Titel ihres Projekts, das auch Teil des Kunstwettbewerbs der Blauen Nacht ist.

In der Kunstvilla im Kunstkulturquartier (Blumenstraße 17) gibt Petra Krischke ihren Besucherinnen und Besuchern das Blaue vom Himmel und das Schwarz der Hölle mit auf den Weg – und auch mit nach Hause.

Die Idee zu ihrer interaktiven Performance kam der in Nürnberg geborenen Künstlerin tatsächlich im Schlaf. In der Kunstvilla (Blumenstraße 17) erklärt sie ihr Vorhaben - "wie das Orakel von Delphi" - und zeigt auf ihren "Himmelstisch" mit einer großen Vertiefung, die heute Abend (Freitag 3. Mai, Preview Kunstwettbewerb, 20–24 Uhr) mit 30 Kilogramm Ultramarin-Pigment gefüllt sein wird. Für diese pudrige Blausubstanz "haben die Engel das Blau zwischen den Wolken eingesammelt", meint sie schmunzelnd. Auch die Burg kann man erstmals mit spezieller Beleuchtung bewundern, allerdings muss man sich hier gedulden: Gegen 1 Uhr in der Nacht soll das Licht bei einer Probe erstmals angeworfen werden.

Statt Nektar riecht es nach Pech und Schwefel

Kleine Stücke aus grobem Leinen beduftet sie mit "Himmelsnektar" – dann wird das in einer Schale verflüssigte Himmelsblau aufgebracht. Jeder Orakelbesucher erhält so (s)ein Stück vom Himmel "und sollte dabei stets an seine guten Taten denken, die mir entgegen gehaucht werden“, macht es Krischke spannend. Unerklärliche Mächte sind hier im Spiel!

Betritt man später den Eingang durch das Höllentor, riecht’s statt Nektar nach Pech und Schwefel. "Ruß aus der Hölle, in einer finsteren Nacht aus dem Burgraben heraufbeschworen worden", beschreibt Krischke das, was hier auf ein zweites Leinenstück aufgetragen wird. Schwarz wie die Farbe sind auch die Gedanken an üble Taten im Leben, die der Künstlerin hier von den Besuchern entgegen wabern.

"Himmel und Hölle to go" – in einem Karton nimmt man seine Anteile und damit ein Unikat mit nach Hause. Dort erschnuppert man, ob einmal die Hölle oder der Himmel siegen wird. "Ist ja auch immer Auslegungssache, so ein Orakel!", betont die Künstlerin, die zum dritten Mal die Blaue Nacht bereichert. 2014 gewann sie mit ihrer "Sommerplanetenkunstwiese" auf der Vestnertorbastei den Publikumspreis der N-Ergie. Ob ihr beim diesjährigen Kunstwettbewerb erneut der Himmel gewogen ist ...?

Bei dem enormen Angebot plant man seine Blaue-Nacht-Route am besten vorab. Die Internetseite blauenacht.nuernberg.de lädt dazu ein. Ein Ticket kostet (bis heute, 20 Uhr) 15,70 Euro. Ab heute, 20 Uhr, kann man am Kiosk Lorenzkirche entweder das Tagesticket (18 Euro) für die Blaue Nacht (Samstag, 4. Mai) oder ein Ticket sowohl für die heutige Preview des Kunstwettbewerbs (20-24 Uhr) als auch für die Blaue Nacht für 20 Euro erwerben. Tickets gelten auch als Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr. Kinder bis 15 Jahre haben (in Begleitung Erwachsener!) freien Eintritt.

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