Gesperrte Fahrspuren

Projekt Hafenbrücken startet Mitte Oktober - das müssen Autofahrer in Nürnberg wissen

Theresa Neuß

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27.9.2024, 05:00 Uhr
Die Hafenbrücken über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente.

© Christian Höhn/Stadt Nürnberg Die Hafenbrücken über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente.

Sie gehören zu den wichtigsten Verkehrswegen in Nürnberg. Nach Angaben der Stadt fahren täglich insgesamt 63.000 Fahrzeuge über diese Straßen – die zwei Hafenbrücken und die Frankenschnellwegbrücke. Um die Sicherheit der Brücken langfristig zu gewährleisten, sind umfassende Erneuerungen notwendig. Besonders nach dem tragischen Brückeneinsturz in Dresden im September rückt das Thema Brückensicherheit noch stärker in den Fokus.

Verkehrsbehinderungen und Umleitungen - die nächsten Schritte

Die Bauarbeiten an den Brücken werden unweigerlich mit Verkehrsbehinderungen verbunden sein. Dennoch hat die Stadt, laut eigenen Angaben, das Ziel, die Beeinträchtigungen während der Bauzeit so gering wie möglich zu halten.

Bereits im Oktober 2024 beginnen die Arbeiten an der Frankenschnellwegbrücke, wie die Stadt Nürnberg berichtet. "Ein genaues Datum gibt es noch nicht, aber Mitte Oktober geht es ungefähr los, da richtet die beauftragte Firma die Baustelle ein", so André Winkel, Pressesprecher Servicebetrieb Öffentlicher Raum. Der Verkehr wird auf die Ostseite des Bauwerks umgeleitet, während auf der Westseite die Bauarbeiten starten. Laut Winkel kommt es voraussichtlich Ende Oktober zu der Sperrung. In dieser Phase steht den Autofahrerinnen und Autofahrern in jede Richtung lediglich eine Fahrspur zur Verfügung. Im Frühjahr 2025 ist der Abriss des westlichen Brückenteils geplant. Dieser wird anschließend neu aufgebaut und dann "geht das gleiche Prozedere von vorne los", erklärt Winkel. Demnach wird dann der Verkehr auf die neu gebaute Westseite verlagert und die Ostseite wird abgerissen. Pro Hälfte ist mit einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren zu rechnen.

Eine große Verkehrsbehinderung durch die Reduzierung auf eine Fahrspur erwartet der Pressesprecher allerdings nicht. "Die Planung hat das schon berücksichtigt", erklärt er. "Grund für die Wahl, dieser Stellen ist, dass da nicht so ein großes Verkehrsaufkommen ist. Außerdem gibt es ja noch genug Ausweichwege", betont Winkel optimistisch.

Ab Frühjahr 2025 wird auch die Erneuerung der beiden Hafenbrücken in Angriff genommen. Um das Überqueren über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente weiterhin zu ermöglichen, wurden bereits im Herbst 2023 Behelfsbrücken gebaut. Diese Verbindungen werden im kommenden Jahr an die Hafenstraße und die Tangente angeschlossen und dienen als Umleitungen während der Bauarbeiten. Erst wenn die Behelfsbrücken einsatzbereit sind, können die Brücken abgerissen und neu gebaut werden.

Die Notwendigkeit der teuren Umleitungen erklärt Projektleiterin Claudia Cremer: "An der Kanalbrücke liegt die Hauptwache der Feuerwehr, und wir haben die Auflage, jederzeit die Zufahrts- und Einsatzwege der Feuerwehr zu gewährleisten. Das wäre bei einem Vorgehen wie bei der Frankenschnellwegbrücke nicht möglich", heißt es auf der Website der Stadt Nürnberg.

Besonderes Stahlgerüst für mehr Stabilität

Die Brücken werden nicht nur komplett abgerissen und neu aufgebaut, mit dem Neubau soll auch der gesamte Verkehrsfluss optimiert werden. Es ergeben sich, laut der Stadt Nürnberg, Verbesserungen für den Schiffsverkehr, den Lkw-Verkehr zum Hafen und für den Fahrradverkehr. Zukünftig soll die Frankenschnellwegbrücke allerdings nur noch zwei- statt dreispurig über den Kanal verlaufen.

Die beiden Hafenbrücken erhalten ein besonderes Stahlgeflecht. Dies soll die Nutzungsdauer und Stabilität verlängern. Auch für den Schiffsverkehr hat diese Konstruktion Vorteile, da keine Stützen aus dem Wasser ragen. Das besondere Geflecht hat allerdings auch seinen Preis.

Visualisierung der Hafenbrücke über den Main-Donau-Kanal.

Visualisierung der Hafenbrücke über den Main-Donau-Kanal. © Christian Höhn/Stadt Nürnberg

Rund 3,47,5 Millionen Euro soll Nürnbergs größtes Brückenprojekt kosten. Der Freistaat Bayern unterstützt die Sanierung mit etwa 191 Millionen Euro, während die restlichen Kosten von der Stadt Nürnberg übernommen werden. Aktuell ist die Fertigstellung des gesamten Bauprojekts im Jahr 2027 geplant.

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