Protest von Radfahrern
Rad-Demo: Bessere Radwege und Klimaschutz gefordert
13.5.2021, 14:14 UhrDer Regen machte am Feiertag über Mittag Pause. Es radelten etwa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Volksfestplatz. Die Initiative Radentscheid, deren Bürgerbegehren im Januar in den vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätsbeschluss für Nürnberg mündete, hatte dazu aufgerufen.
100 Tage später erinnern die Radaktivistinnen und –aktivisten an die Versprechen der Stadträtinnen und -räte. Sie fordern unter anderem, dass bis 2026 die Lücken im Nürnberger Radwegenetz geschlossen werden. Mit den Planungen für die Umgestaltung der Bayreuther Straße sei dazu ein erster Schritt getan, so Sprecher Markus Stipp. Anschließend müsse die Stadt aber daran arbeiten, dass alle Radwege auf eine Standartbreite von 2,30 Metern verbreitert werden. Seine Mitstreiterin Nicola A. Mögel fordert, dass der Radverkehr bei allen Verkehrsplanungen mitbedacht wird.
Aber auch die Radlerinnen und Radler selbst können aktiv werden, so die Sprecher: So kann man beim „Mängelmelder“ des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) Schlaglöcher, Baustellen oder andere Behinderungen für Radfahrende melden. Außerdem sollten sich möglichst viele Menschen an Umfragen der Stadt, zum Beispiel wo in Gostenhof und rund um den Rosenaupark Fahrradständer montiert werden sollen, beteiligen. Die Beteiligung sei auf den Internetseiten der Stadt Nürnberg möglich, so Stipp.
So sieht der Mobiliätsbeschluss für Nürnberg aus
Bei der Versammlung stellte sich auch die neue Initiative für das Bürgerbegehren "Klimaentscheid Nürnberg" vor. Sie fordert Klimaneutralität in der ganzen Stadt bis 2030. Bis Ende September will die Gruppe mindestens 12.000 Unterschriften sammeln.
Die Mitinitiatoren Nicola Haensell und Christian Penninger berichteten, warum sie sich für größere Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen einsetzen. Nur bei sich selbst etwas zu ändern, reiche nicht, deshalb engagiere er sich und fordere die Politik zum Handeln auf, sagte Christian Penninger.
Das Bürgerbegehren sieht vor, dass die Stadt ein Planungsbüro beauftragt, das unverzüglich einen konkreten Klima-Maßnahmenplan erstellt. Dieser soll anschließend veröffentlicht und Fortschritte jährlich überprüft werden.
Die anschließende Protestfahrt führte unter anderem über den Mittleren Ring, den Frankenschnellweg, die Fürther Straße, den Hauptbahnhof und die Regensburger Straße zurück zum Volksfestplatz. Sie verlief – wie bereits die vorherige Kundgebung - nach Polizeiangaben reibungslos. Bei der angemeldeten und genehmigten Versammlung hielten sich die Teilnehmenden an Maskenpflicht und Abstandsregeln.
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