Radschnellwege in der Region: Planungen werden konkreter
4.4.2017, 11:32 UhrDas Modell für die Zukunft befindet sich auf der Nürnberger Insel Schütt und ist gerade einmal 100 Meter lang. Auf Heu- und Spitalbrücke befindet sich Nürnbergs einzige ausgewiesene Fahrradstraße.
Dieses weitgehend unbekannte Kuriosum in der deutschen Straßenverkehrsordnung stellt Autofahrer regelmäßig vor Herausforderungen. "Es gibt immer wieder welche, die umkehren, weil sie denken, dass sie hier nicht weiterfahren dürfen", erzählt Nürnbergs Planungs- und Baureferent Daniel Ulrich. Dabei signalisiert ein Zusatzschild, dass auch Autos hier fahren dürfen. Fahrräder haben aber Vorrang.
Schneller als Tempo 30 darf hier keiner fahren. Künftig könnte es solche Fahrradstraßen sehr viel häufiger in Nürnberg geben. "Sie sind ein entscheidendes Element für die Einführung von Radschnellwegen", meint Ulrich. Im eng bebauten Nürnberg kann man nicht so einfach eine vier Meter breite Trasse durch die Häuserschluchten schlagen. Um trotzdem Radschnellwege realisieren zu können, will man nun verstärkt auf Fahrradstraßen setzen.
Sieben Radschnellwege geplant
Gegenwärtig sind in der Region sieben Radschnellwege geplant, die sich in zehn Trassen aufspalten. "Da sind wir gerade in der Feinplanung", sagt Ulrich. Die mit 18,8 Kilometern längste Strecke führt von Fürth über Stein nach Schwabach. Auch Verbindungen von Fürth nach Erlangen und von Erlangen nach Herzogenaurach sind geplant. Am leichtesten zu realisieren wäre wohl die Trasse von Nürnberg nach Erlangen entlang der Bundesstraße 4.
Auch die Route von Nürnberg nach Lauf entlang der B14 hat gute Realisierungschancen. Am meisten Verkehr erwartet wird auf der Verbindung von Fürth nach Nürnberg — gleichzeitig ist diese Strecke aber auch die anspruchsvollste für die Planer. Der existierende Radweg an der Pegnitz kommt für die Trasse jedenfalls nicht infrage. "Die Strecke ist viel zu schmal. Da fahren bis zu 4000 Radler pro Tag. Beim Café Schnepperschütz an der Hallerwiese etwa kommt es da ständig zu Konflikten", verdeutlicht Ulrich.
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