Besondere Schwere der Schuld
Revision abgelehnt: Lebenslange Haftstrafe wegen Schießerei in Nürnberger Südstadt ist rechtskräftig
28.02.2025, 11:52 Uhr
Knapp zweieinhalb Jahre nach der Tat ist das Urteil nun rechtskräftig: Der Bundesgerichtshof hat die Revision des Angeklagten im Fall der Schießerei in der Nürnberger Südstadt verworfen, wie er in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Am 24. Oktober 2022 hatte der damals 28-jährige Täter auf belebter Straße vor einem Restaurant auf zwei Männer geschossen - einer starb, der zweite überlebte seine Schussverletzungen. Beide kannte der Täter persönlich. Sie waren zum Tatzeitpunkt auf dem Weg zu einer Gaststätte gewesen, um den Geburtstag des einen zu feiern.
Der Täter war nach der Schießerei zunächst für drei Monate untergetaucht, ist dann aber von einem Spezialeinsatzkommando in Rimini in Italien festgenommen worden. Nach 36 Verhandlungstagen wurde im Mai 2024 schließlich das Urteil vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth gesprochen: Wegen Moders in Tateinheit mit versuchtem Mord, mit gefährlicher Körperverletzung und mit Besitz sowie Führens einer halbautomatischen Kurzwaffe war er zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht hatte das Mordmerkmal Heimtücke festgelegt. Es hatte außerdem die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Das bedeutet, dass der Verurteilte die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung auf Bewährung, die normalerweise nach 15 Jahren möglich ist, erst nach einer deutlich längeren Haftzeit in Anspruch nehmen kann. Meistens wird die Haftentlassung dann erst nach einer Haftzeit von mindestens 20 bis 25 Jahren geprüft.
Der Angeklagte hatte Revision gegen das Urteil des Landesgerichts Nürnberg-Fürth eingelegt. Er hat dem Gericht vorgeworfen, formelles und materielles Recht verletzt zu haben. Der in Leipzig ansässige sechste Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat das Urteil daher nun überprüft und stellt fest, dass die vorgeworfenen Verletzungen keinen Rechtsfehler zu seinem Nachteil ergeben hätten. Die Revision ist damit abgelehnt und das Urteil rechtskräftig.