Rock-im-Park-Ticker: Das ist unser Reporterteam 2019
6.6.2019, 16:20 UhrChristian Mückl
Christian ist in die RIP-Sache vor Jahren reingeraten und kommt da unter lebenslänglich wohl nicht mehr raus.Die Zeiten, als er Bandnamen mehrheitlich kannte oder gar Fan war, sind genauso mehrheitlich vorbei. Aber was Freches, Unerwartetes, Mitreißendes war noch jedes Jahr zu finden. Lebenslanges Lernen? So oder so ähnlich. Von der ganzen Sonne & Love & Peace-Stimmung kriegt Christian am Freitag erfahrungsgemäß erst eine Gänsehaut und dann einen Sonnenbrand. Am Samstag regnets. Am Sonntag stinkts. Einfach die Ohrenstöpsel reinzutun, wenn war nervt, ist in seinem Alltag bei der Nürnberger Zeitung kaum drin. Bei Rock im Park darf er. Es hätte schlimmer für Christian kommen können ...
Eva Orttenburger
Nach der Premiere im vergangenem Jahr mischt sich unsere Eva 2019 erneut unter die Rocker am Zeppelinfeld. Besondere Vorfreude gilt dem Comeback der Ärzte, deren Songs man als freiheitsliebender Teenager schon auf den Dorffesten im tiefsten Niederbayern mitgegrölt hat. "Lasse Redn" mit der ersten Maß des Lebens in der Hand, "Westerland" als Rausschmeißer, wenn die Security die U16-Fraktion viel zu früh nach draußen geleitet hat. Bei Rock im Park kann Eva ihre Idole aus der Jugend (immerhin schon ganze acht Jahre her) endlich live und bis zum bitteren Ende erleben. Zweites Highlight sind die Ösi-Musiker "Seiler und Speer", die allein schon wegen ihres Dialekts bei unserem Passau-Import für "Hoamatgfui" sorgen. Dazu noch kühles Bier, geiles Wetter und gut gelaunte Festivalfans. Könnte der Arbeitstag noch besser werden?
Uli Digmayer
Wer anno 1969 am legendären Woodstock-Wochenende geboren wurde, dem muss wohl einfach eine gewisse Leidenschaft für Musik in die Wiege gelegt worden sein.
Also begann Uli irgendwann, sein Taschengeld in Schallplatten und CDs zu investieren, erschnorrte sich später als Journalist massenhaft Rezensionsexemplare und Gästelistenplätze auf Konzerten, besserte in Bamberg als DJ seinen Studiumsetat auf, frönte als überschaubar talentierter Tastendrücker in zwei semi-legendären oberfränkischen Indie-Bands dem Rock’n’Roll-Lifestyle und organisierte über 20 Jahre lang mit Gleichgesinnten das kultige Waldstock-Festival in Pegnitz. Seit 1994 Stammgast bei Rock am Ring bzw. im Park, fehlte nur zweimal entschuldigt. Freut sich heuer besonders auf die alten 90er-Jahre-Helden Smashing Pumpkins und Alice In Chains, das finale "Raining Blood" von Slayer und den coolen Black Rebel Motorcycle Club (ganz ohne Club geht's halt nicht). Außerdem auf der persönlichen To-do-Liste: Foals, Kadavar, Hot Water Music, Drangsal (viel zu früh!), Adam Angst, Tool, Behemoth - und natürlich BelaFarinRod.
Claudia Ziob
Das erste Mal zog es Claudia 1999 zu Rock im Park. Das Abi stand kurz bevor, die Auflösung von Take That war längst verkraftet, mit der besten Freundin hatte sie inzwischen zum Glück Oasis und Depeche Mode entdeckt. Aber ja, den Auftritt von Robbie Williams beim Festival ließ sie sich dann doch nicht entgehen.
In den vergangenen Jahren fiel ihr auf, wie groß das Festival geworden ist - und wie erstaunlich entspannt es sich dennoch unter 80.000 Menschen anfühlen kann. Fast 20 Jahre nach ihrer Rock-im-Park-Premiere war sie 2018 erstmals als Teil des nordbayern-Ticker-Teams dabei. Das Wochenende wurde prompt unvergesslich - was auch ein bisschen an den Foo Fighters und Muse lag. Mit den Ärzten könnte heuer eine großartige Fortsetzung folgen.
Peter Schulze-Zachau
Hach ja. Musik, Bier, Frischluft, Menschenmassen - it's that time of the year again. Peter sieht sich schon wieder von Bühne zu Bühne pilgern, immer bereit für einen Snack oder ein Pläuschchen mit alten Bekannten zwischendurch. "Oooh, ich hab solche Sehnsucht!" schallt es aus den Boxen sowie den durstigen Kehlen der Zehntausenden und alle sind eins im bunten, im lauten, im feuchtfröhlichen Rausch der Gefühle. Sie haben es vielleicht schon erkannt: Ja, Peter ist ein Fan der Erlanger Bergkirchweih! Rock im Park fällt in diesem Jahr auf das erste Bergwochenende und Peter wird am Freitag für Sie vom Festivalgelände tickern und Fotos machen - dem Tag, an dem die Ärzte auf dem Nürnberger Zeppelinfeld den Sonnenuntergang herbeispielen. Dort ist es zwar etwas teurer als auf den Erlanger Kellern, dafür ist man unter sich. Auch nett.
Marina Hochholzner
Mary ist ein alter Festival-Hase. 2008 schnupperte sie zum ersten Mal die von Bier-, Matsch- und Grillfleischgeruch geschwängerte Luft eines kleinen lokalen Festivals an der österreichischen Grenze, schon 2009 wagte sie sich dann bereits unter die Scharen von Rock im Park - Rockern. Noch heute erinnert sie sich an das 15-jährige Jubiläum des Musikevents am Zeppelinfeld, als ihr bei dem lange entgegengefieberten Auftritt ihrer Kindheitshelden Rammstein ein Stagediver auf die Nase geschmissen wurde.
Doch davon lässt sich ein wahrer Herzblut-Rocker und inniger Metalfan nicht abschrecken, geschweige denn einschüchtern. Nach mehreren glücklichen Jahren auf dem Nova Rock und Summer Breeze geht es jetzt seit langem endlich wieder zum Headbangen und Musikgenuss neben das Max Morlock Stadion. Besonders freut sich Mary auf Tenacious D und die Dropkick Murphys.
Philipp Peter Rothenbacher
2019, nach meinem 13. Gang vor die Parkrocker-Hunde, habe ich mir gesagt: Das wars jetzt aber, ich bin zu alt für diese Art von Festival, der Spaß ist zu überschaubar geworden... Schon seltsam, wie man seine Meinung drei läppische Jahre und eine Pandemie später doch ändern kann. Ja, ich freue mich auf RiP 2022 und aufs Tickern. Es ist jetzt zwar nicht so, dass mich das Line-Up vom Barhocker hauen würde (die Kassierer und die Lindas Lindas ausgenommen), aber was tut man inzwischen nicht alles für ein wenig Gitarrenmusik und preisgünstiges Bier am Dutzendteich. Im Übrigen habe ich Scooter, Gott weiß wieso, auch noch nie gesehen - und die stehen sicher auf irgendeiner Ironie-Liste von Dingen, die man mal gemacht haben sollte, bevor man stirbt.
Lidia Piechulek
Musikalisch offen und wenig erfahren auf Festivals: So lässt sich Lidias Start ins Rock-im-Park-Wochenende zusammenfassen. Dort war sie nämlich bisher erst einmal für einen Tag, 2013, kurz nach dem Abi. Viele Bandnamen sagen ihr nichts, entsprechend gespannt ist die 24-Jährige auf das ein oder andere unerwartete musikalische Schmankerl und witzige Geschichten abseits der Bühnen. Besonders freut sie sich auf: Alligatoah und Slipknot. Ach ja, und Kontra K. Warum der bei Rock im Park rappen darf, hat sie aber auch noch nicht ganz verstanden.
Johannes Handl
Zwei Stunden und 15 Minuten. Klingt nach ausreichend Zeit für jede Menge Hits. Aber abwarten. Als ich die Ärzte 2012 in Hamburg spielen sah, standen sie sogar über drei Stunden auf der Bühne. Mindestens die Hälfte der Show verbringen die Berliner aber bekanntermaßen mit mehr oder weniger lustigem Gequatsche. Mein persönliches Highlight sind die Dropkick Murphys. Ohnehin ist der Freitag für mich der spannendste Tag. Interessant wäre, was „Die Antwoord“ – leider zeitgleich zur selbsternannten „Besten Band der Welt“ – auf der Park Stage treibt. Allein die Videos der Südafrikaner sind mehr als verstörend. Am Samstag reizen mich Godsmack und Tenacious D. Nach dem Geknüppel von Slipknot bin ich gespannt, mit wie viel Pyro Marteria mit Casper diesmal den Himmel vernebelt. Am Sonntag dürfen Slash und Slayer nicht fehlen.
Florian Rußler
Ein richtiger Festival-Typ ist Flo eigentlich nicht. Er besitzt kein Bandshirt, geht ungern zelten und Dosen-Ravioli kann er überhaupt nicht ab. Trotzdem fand er RiP in den vergangenen Jahren immer "supercool" und ist deshalb auch diesmal wieder am Start. Als Wanderreporter, Wiesnreporter und Sportreporter hat er schon jede Menge Ticker- und Livererfahrung gesammelt. Und vielleicht fängt Flo ja auf Rock im Park 2019 an, Festivals zu lieben. Mit den "Ärzten" kommt diesmal ja auch eine Band nach Nürnberg, deren Musik er in seiner Jugend sehr gerne gehört hat. Von Schrei nach Liebe bis Westerland - was die Lieder der deutschen Kultband angeht, ist Flo sehr textsicher.
Tobias Klink
Die Musik der Jugend trägt man ewig im Herzen: Musikalisch wächst Tobi in kleinen Clubs auf. Die Hardcoreklänge sind vertraut, ja mehr - sie sind das Lebenselixier im Teeniealter. In den 90er Jahren muss er sich noch verspotten lassen, weil im Kassettendeck auch HipHop - East Coast, Deutschrap, Conscious Rap - läuft. Große Festivalluft schnuppert er 1998 - bei Rock im Park. Das Line-up damals in Auszügen: Bad Religion, BAP, Bob Dylan, Ozzy Osbourne, Rammstein, Smashing Pumpkins und The Prodigy.
Seine Highlights 2019: Alles abseits der Bühnen. Und ja, okay: ganz schön traurig ist er, weil er im Büro sitzt, während The Smashing Pumpkins auf der Zeppelin Stage spielen. Wäre ja ein schönes Revival des 98er-Auftritts gewesen (siehe oben). Pflichtprogramm am Samstag: Kadavar, Bonez MC & RAF Camora, Slipknot, Black Rebel Motorcycle Club und Marteria & Casper.
Christian Urban
Christian stammt aus einer Familie von E-Musikern und hätte eigentlich Pianist werden sollen. Oder wenigstens Violine spielen. Beides hat er zur Freude seiner Eltern auch lange Jahre getan, bis er mit 13 seine Leidenschaft für die tiefen Töne entdeckte, Geige/Klavier gegen einen E-Bass austauschte und sich fortan böser U-Musik zuwandte: dem Heavy Metal (damals in Gestalt von Iron Maiden). Was ihn aber nicht davon abhielt, in der Kirchenband zu spielen (allerdings mit Slayer-T-Shirt und Bomberjacke).
Musikalisch ist er mittlerweile in den dunkleren Gefilden zu Hause und hält Depeche Mode für das mit Abstand Grandioseste, was der musikalischen Welt jemals passieren konnte. Bei RiP freut er sich auf die Ärzte und Die Antwoord - und würde sich gerne auch auf Tenacious D, Slayer, Tool und Slipknot freuen, verbringt Samstag und Sonntag aber in der Redaktion. Aber irgendwer muss es eben machen.
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