Anhand von Suchanfragen
Schlaflos in Nürnberg? Zwei Städte in Bayern unter den „schlaflosesten“ Städten Deutschlands
31.01.2025, 04:55 UhrAnhand von Google-Suchdaten hatte die Online-Arztpraxis "ZAVA" jüngst untersucht, welche deutschen Städten sich am meisten um ihren Schlaf sorgen. Für die Studie haben die Verantwortlichen alle Städte in Deutschland mit mehr als 300.000 Einwohnern erfasst und anhand von schlafbezogenen, deutschen Schlüsselwörtern ermittelt, wie oft in den Städten Suchanfragen zu Schlafproblemen gestellt wurden.
Von den zehn Städten, welche sich am meisten um den Schlaf sorgen, liegen zwei in Bayern. Mit 1.121 Suchanfragen zu allgemeinen Schlafthemen pro 100.000 Einwohner landet München in der Gesamtbewertung auf Platz drei. In der Gesamtbewertung belegt Nürnberg den zehnten Platz. Besonders oft googeln die Nürnbergerinnen und Nürnberger "Schlafstörungen" (im Mittel pro 100.000 Einwohner 1.938 Mal). Damit liegt Nürnberg noch vor der Hauptstadt. Diese hat zwar das höchste durchschnittliche jährliche Suchvolumen für Müdigkeit und Erschöpfung, kommt in der Gesamtbewertung aber nicht unter die Top 10.
Frankfurt auf Platz eins - Nürnberg noch vor Berlin
Wie die digitale Praxis erklärt, wurde für die Bewertung jede Suchkategorie relativ gewichtet. Die Gewichtung wurde auf Grundlage der "Verbindung mit dem Schweregrad und der Ängstlichkeit" festgelegt. So erhielten die Städte eine Punktzahl zwischen null und zehn. In der Gesamtbewertung wird Frankfurt am Main als die Stadt benannt, dessen Einwohnerinnen und Einwohner sich am meisten um ihren Schlaf sorgen:
- Frankfurt am Main - Bewertung: 8.49
- Leipzig - Bewertung: 6.50
- München - Bewertung: 6.46
- Mannheim - Bewertung: 6.43
- Hannover - Bewertung: 6.39
- Stuttgart - Bewertung: 5.95
- Dresden - Bewertung: 5.68
- Hamburg - Bewertung: 5.58
- Münster - Bewertung: 5.58
- Nürnberg - Bewertung: 4.81
Wie die Techniker Krankenkasse in ihrer Schlafstudie 2017 festhielt, hat jeder achte Erwachsene in Deutschland mit Einschlafproblemen zu kämpfen. Das betreffe Männer und Frauen gleichermaßen und kommt in allen Altersgruppen vor. Ob Gedankenkarussell, gesundheitliche Probleme oder ein schnarchender Partner - genau lässt sich nicht festmachen, wo die Einschlafprobleme beginnen. Als "Schlafkiller Nummer eins" benennt die Krankenkasse aber den Bildschirm. Spätes Fernsehen, langer Online-Konsum oder gar beides gleichzeitig stören unterm Strich die Nachtruhe. Ironischerweise sind das auch die Lebensbereiche, auf die viele am ehesten verzichten würden, um mehr Schlaf zu bekommen.
Gesunde Schlafgewohnheiten sind wichtig
Gerd Herold, Arzt für Innere Medizin, Arbeitsmedizin sowie Umweltmedizin und Beratungsarzt der Pronova BKK, betont gegenüber der Krankenkasse Pronova BKK ebenfalls, dass bei Einschlafproblemen der hohe Medienkonsum oft eine Rolle spielt. Gerade bei der Generation Z dürften Stress und die intensive Nutzung digitaler Medien Schlafprobleme verursachen. Die jungen Erwachsenen sollten sich deswegen besser über gesunde Schlafgewohnheiten informieren. Statt Handy empfiehlt der Arzt beruhigende Rituale wie ein Buch zu lesen, Atemübungen oder feste Schlafenszeiten.
Sich im Bildschirmlicht zu sonnen sollte man also nicht - doch wie sieht es mit Stadtlichtern aus? Christine Blume, Schlafforscherin an der Uni Basel erklärt gegenüber "Deutschlandfunk Nova", dass die Lichtverschmutzung in den Städten wohl nur einen marginalen Effekt auf uns Menschen haben könnte: "Wie sehr Lichtverschmutzung den Schlaf von Menschen beeinflusst, ist nicht ganz geklärt, aber vermutlich ist der Effekt nicht besonders groß, möglicherweise sogar nicht relevant."
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