Schneealarm: Winterwetter sorgt für Staus und Verspätungen

jru, dpa

4.1.2019, 18:41 Uhr

Die Weihnachtsferien gehen winterlich zu Ende: Vor allem in den Alpen und im Alpenvorland fallen dicke Flocken, in den Bergen fielen am Freitag laut Deutschem Wetterdienst bis zu fünf Zentimeter Neuschnee. Bis Montag könnte es auch in tieferen Lagen des Freistaates insgesamt 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee geben, der jedoch angesichts milder Temperaturen auch immer wieder tauen wird.


Wetterbericht: Schnee in den Alpen, Regen in Franken.


Es schneit und schneit also - und in weiten Teilen Bayerns wird es an diesem Wochenende auch kaum aufhören. Das lässt die Unfallgefahr im dichten Ferienrückreiseverkehr ebenso steigen wie das Lawinenrisiko in den Skigebieten. Zusätzlich zum Ferienverkehr dürfte der Neuschnee Tages- und Wochenendausflügler auf die Straßen locken.

Räumfahrzeuge pflügen Startbahnen frei 

Laut ADAC dürfte es in den kommenden Tagen daher vor allem auf den von Süden kommenden Autobahnen A8, A93, A95 und A96 sowie auf der der A99 um Müncheneng werden. Betroffen sind einem ADAC-Sprecher zufolge auch die A8 Richtung Ulm und Stuttgart sowie die A9 in Richtung Nürnberg und Berlin sowie der Großraum Frankfurt.

Autofahrer sollten bei den winterlichen Verhältnissen nicht nur ihre Geschwindigkeit anpassen, sondern für eventuelle Staus am besten auch Decken und warme Getränke einpacken. "Man kann bei Stau ja nicht dauernd den Motor laufen lassen."

Doch nicht nur auf den Straßen sorgt das Wetter für zähen Verkehr. Am Flughafen München waren bereits am Freitag Räumfahrzeuge im Einsatz, um eine Landebahn freizuräumen. Einige Flüge wurden annulliert. Damit ist laut einem Sprecher auch am Samstag zu rechnen. Die Deutsche Bahn warnt auf ihrer Homepage wegen des Wintereinbruchs außerdem vor Verspätungen und rät Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Wie ein Sprecher auf Anfrage von nordbayern.de am Freitagabend mitteilte, sei es bisher aber zu keinen Einschränkungen gekommen.

Stürmische Böen und steigende Lawinengefahr

In den Alpen und im Bayerischen Wald wird es in den nächsten Tagen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 70 und 100 Stundenkilometern stürmisch, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag sagte. Die Bergwacht und der Deutsche Alpenverein warnten vor Ski- oder Wandertouren in unsicheren Gebieten. Die Einsatzkräfte der Bergwacht sind nach eigenen Angaben in Alarmbereitschaft, rechnen aber nicht mit mehr Rettungseinsätzen. "Wenn die Lawinengefahr bei vier oder fünf auf der Skala liegt, sind wesentlich weniger Leute unterwegs", sagte David Pichler von der Bergwacht Chiemgau am Freitag. Ähnlich sieht das auch Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein: "Die meisten tödlichen Lawinenunfälle passieren bei Gefahrenstufe drei, weil viele das Risiko unterschätzen." Bucher empfiehlt Wintersportlern, vor geplanten Touren den Lawinenlagebericht der Warnzentrale zu checken.