Impf-Fortschritt

Schwabach-Roth: Mehr als 150.000 Corona-Spritzen

5.7.2021, 06:00 Uhr
Über 150000 mal haben die Menschen und Schwabach und im Landkreis Roth schon die Ärmel hochkrempeln können.

© Robert Günther, NN Über 150000 mal haben die Menschen und Schwabach und im Landkreis Roth schon die Ärmel hochkrempeln können.

Mittlerweile haben im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes Roth-Schwabach 89485 Frauen und Männer (53,3 Prozent der Bevölkerung) eine Erstimpfung erhalten. 64435 von ihnen (38,6 Prozent) sind nach der Zweitimpfung weitgehend gegen eine Infektion mit dem Virus und, im Falle eines Falles, sehr gut gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung geschützt.

Und dann noch die Betriebsärzte

Mindestens. Denn zu diesen Zahlen kommen noch Impfungen durch Betriebsärzte hinzu, die aber nicht nach Städten und Landkreisen aufgeschlüsselt werden.

Im Vergleich zur Vorwoche hat das Impftempo ein wenig nachgelassen. Statt 12500 Spritzen wurden diesmal „nur“ gut 10800 Spritzen gesetzt. Erstmals seit einigen Wochen gab es in den Impfzentren in Roth und Schwabach (5556 Impfungen) mehr Betrieb als in den Praxen der Haus- und Fachärzte (5268).

Insgesamt wurde seit Ende Dezember in den Impfzentren und in den Praxen 153920 Mal gegen eine Corona-Infektion und eine Covid-19- Erkrankung gespritzt, 106536 Mal im Landkreis Roth, 47384 Mal in Schwabach.

Um eine gewisse Herdenimmunität zu erreichen, bräuchte man allerdings eine Impfquote von mindestens 70 Prozent. Bei einer Bevölkerungszahl von rund 168000 in Landkreis (127000) und in Schwabach (41000) müssten sich demnach etwa 117500 Menschen immunisieren lassen. Wenn man sieht, dass knapp 90000 inzwischen die erste Spritze erhalten haben (in der Regel sind zwei Impfungen für den kompletten Impfschutz nötig), ist der Weg gar nicht mehr so weit.

Wer will, kommt schnell dran

Es deutet sich aber an, dass es allmählich schwieriger werden könnte, neue Impfwillige aufzutreiben. Denn: Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es noch gar keinen zugelassenen Impfstoff. Für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren gibt es zwar eine Zulassung, aber keine definitive Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Und dann gibt es natürlich auch noch Impfskeptiker, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, die sich gar nicht impfen lassen können, und Menschen, die man auf herkömmlichem Wege einfach nicht erreicht.

Prio-Gruppen sind durch

Sowohl das Impfzentrum in Schwabach als auch das Impfzentrum in Roth haben vergangene Woche die Impfung der Prioritätengruppen abgeschlossen.

Jetzt kommt sehr schnell an die Reihe, wer nicht in diese besonders schützenswerte Gruppen eingeteilt war. Das sind gesunde Menschen zwischen 16 und 60, die weder privat noch beruflich größeren Gefahren ausgesetzt sind, sich mit dem Virus anzustecken.
Die Impfzentren gehen inzwischen neue Wege, damit sich noch mehr Menschen immunisieren lassen. In Greding beispielsweise hat esam Sonntag den Versuch gegeben, in einer Sonderaktion 80 Dosen von Johnson & Johnson in die Oberarme der Menschen zu bringen. Ohne Anmeldung, ohne Wartezeiten. Wer zuerst kam, durfte zuerst die Ärmel hochkrempeln. Es galt damit das „Windhundprinzip“.

Versuch auswerten

Anfang dieser Woche soll der Versuch ausgewertet werden. Dann will das Landratsamt entscheiden, ob es etwas ähnliches in den nächsten Wochen auch in anderen Gemeinden geben soll.

Das Vakzin von Johnson & Johnson hat den unschätzbaren Vorteil, dass man schon nach dem ersten Piks den vollen Impfschutz hat. Ein zweiter „Boost“, wie er bei AstraZeneca und den mRna-Impfstoffen von Biontech und Moderna gebraucht wird, ist hier nicht mehr nötig.
Darüber hinaus kann man über die Homepage des Landratsamtes (www.landratsamt-roth.de/news/sonderimpfaktion) Impftermine für die Vakzine von AstraZeneca vereinbaren. Dafür wurden Termine im Zeitfenster vom 7. bis 9. Juli freigeschaltet.

Wieder zurück auf Null

Nicht nur von der Impf-Front gibt es derzeit mehr gute als schlechte Nachrichten. Auch was das Infektionsgeschehen auf regionaler Ebene angeht, ist die Lage sehr entspannt. Am Samstag fiel im Landkreis Roth die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus binnen einer Woche, wieder auf 0,0. So zumindest war es auf dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts (RKI) nachzulesen.

Das kam ein bisschen überraschend, denn nur einen Tag zuvor hatte das RKI eine neue Infektion in einer Landkreis-Gemeinde gemeldet. Allerdings lag die Infektion offenbar schon so weit zurück, dass sie schon nach 24 Stunden wieder aus der Inzidenz-Berechnung fiel.
Am Sonntag dann meldete das RKI für den Landkreis vier neue Fälle, darunter allerdings einen, der ebenfalls schon länger zurückliegt, sodass er in der Sieben-Tages-Wertung gar nicht mehr auftaucht. Die Inzidenz stieg auf 2,4.

In Schwabach herrschte am Samstag auch so etwas wie erfreulicher Stillstand: keine Neuinfektion, die Sieben-Tage-Inzidenz verharrte bei 4,9. Das heißt: In den sieben Tagen zuvor waren zwei neue Infektionen registriert worden. Aufgrund seiner Einwohnerzahl ist in Schwabach jeder neue Fall 2,44 Inzidenzpunkte wert.

Am Sonntag dann wurde eine dieser zwei vergleichsweise aktuellen Infektionen einer anderen Gebietskörperschaft zugeschlagen, die Inzidenz halbierte sich dadurch und lag damit ebenso wie im Landkreis Roth bei 2,4.

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