Bloßstellungen und Gewalt
Schwere Vorwürfe: Pfleger soll in Nürnberg Heimbewohner misshandelt und gefilmt haben
11.12.2024, 17:20 UhrEin Pfleger aus einer Nürnberger Senioren- und Behinderteneinrichtung steht seit Mittwoch vor Gericht, weil er Heimbewohner mutwillig verletzt und herabgewürdigt haben soll. Der 44-Jährige soll sich etwa als Pfarrer ausgegeben und im Messgewand Patienten gesegnet haben, in einem anderen Fall soll er sich als Arzt ausgegeben und Bewohner untersucht haben, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor.
In anderen Fällen soll er Heimbewohner verletzt haben, etwa indem er ihnen Wattestäbchen in die Ohren steckte, bis diese bluteten, ihnen Schnabeltassen gewaltsam in den Mund schob oder ihnen beim Katheterwechsel unnötige Schmerzen verursachte. Bei anderen soll er deren kognitive Beeinträchtigungen genutzt haben, um sie zu peinlichen Aussagen zu bringen und diese auf Video aufzunehmen.
Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet unter anderem auf Körperverletzung und Titelmissbrauch. Der Angeklagte hat die Vorwürfe zu Beginn der Verhandlung weitgehend abgestritten. Das Gericht setzte weitere Verhandlungstermine für den 27. Dezember und den 13. Januar an.