Schwimmen im Volksbad bald Schüler?
19.10.2014, 06:00 Uhr
Bürgermeister Vogel (SPD), in dessen Zuständigkeitsbereich das Volksbad fällt, will einen neuen Versuch starten, das seit über zwei Jahrzehnten leer stehende Volksbad zu reaktivieren. Im Gespräch mit der Nürnberger Zeitung kündigte er eine Machbarkeitsstudie an: „Wir greifen noch einmal an.“ Vogel hat in den vergangenen Wochen die alten Akten zum Volksbad gewälzt und eine Reihe von Gesprächen mit Fachleuten geführt. „Ziel ist, eine Nassnutzung wieder möglich zu machen. Dazu kann noch ein Wellness-Bereich kommen, aber es soll kein Luxusbad werden“, sagt der Bürgermeister. Auch Schulschwimmen müsse möglich sein.
Es wird geschätzt, dass rund 40 Millionen Euro für eine Modernisierung des Volksbads nötig sein werden. Je zehn Millionen Euro sollen von Stadt und Freistaat kommen, 20 Millionen Euro müssten private Investoren oder Betreiber aufbringen. Eine Entscheidung soll im Sommer 2015 fallen. „Ich verspreche nicht, dass etwas passiert, sondern, dass ich es noch einmal versuchen werde, das Volksbad zu reaktivieren“, sagt Vogel.
Im Schulausschuss des Stadtrats war das Volksbad deshalb Thema, weil es vor allem im Westen an Wasserflächen für das Schulschwimmen mangelt. Engpässe gibt es in der ganzen Stadt, für eine gewisse Entlastung wird das neue Bad in Langwasser sorgen. Doch davon haben die Schulen im Nürnberger Westen wenig. Für Lehrer und Kinder wäre die Anreise schlichtweg zu weit, zu viel Zeit würde auf der Strecke bleiben. Abgesehen davon, dass es für die Stadt auch nicht gerade leicht ist, immer Busse zu organisieren. Auch da würden die Kapazitäten knapper, sagt Schulbürgermeister Klemens Gsell (CSU).
SPD-Stadträtin Claudia Arabackyj bringt das Freibad West ins Gespräch für schulischen Schwimmunterricht. Doch der Schulbürgermeister misstraut dem fränkischen Sommer. Es seien viel zu wenig Tage, an denen es wirklich schön ist und wirklich planbar seien die Temperaturen schließlich auch nicht. Barbara Regitz von der CSU erinnert daran, dass die Situation schon einmal besser gewesen ist – damals als manche Schulen noch über eigene Schwimmbäder verfügten. „Doch die mussten leider aus Kostengründen geschlossen werden. Das rächt sich jetzt, weil die Kinder nun lange Wege zurücklegen müssen.“
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