Einsatzwagen wieder in Franken
Seit den 90ern verschollen: Einzigartiges Nürnberger Feuerwehrauto nahe Stuttgart wiedergefunden
4.12.2024, 15:25 UhrDie "5er" Drehleiter trat ihren Dienst am 9. August 1956 an. Wie der Förderverein Nürnberger Feuerwehr Museum in einer Pressemitteilung mitteilt, war die M.A.N 630 L2 mit ihren 6 Zylinder und 150 PS in ihrer Form ein Einzelstück. Damals hatte die Stadt Nürnberg fast 87.000 DM gezahlt. Jahrzehntelang war das Fahrzeug im Einsatz. Auch beim Brand des Nürnberger Ringkaufhauses 1962 war die "5er" Leiter maßgeblich an der Rettung und Bergung von Menschen beteiligt. Nachdem die Berufsfeuerwehr Nürnberg aus Gründen der Modernisierung das Fahrzeug verkauft hatte, legte die "5er" Drehleiter einen langen Weg hinter sich.
Das Feuerwehrfahrzeug wurde 1973 an eine Hochseil-Artistentruppe verkauft und war dort als "Arbeitstier" tätig, erklärt der Verein. Die Gruppe ließ den Wagen lange Zeit im Freien unter einer Plane "vegetieren", bis er 1999 von einem LKW-Sammler nach Baden-Württemberg gebracht wurde. Ab dann verlor sich die Spur des Wagens, bis Mitglieder des Fördervereins den Wagen nach weitreichender Suche fanden.
Im Dezember 2023, vor genau einem Jahr, konnten die Enthusiasten des Fördervereins das Einsatzfahrzeug in der Gegend von Stuttgart/Pforzheim ausfindig machen. Bis jetzt dauerten Rückkauf, Planung und Vorbereitung zur Rückführung des Fahrzeuges an. Am vergangenen Wochenende war es schließlich so weit und die Drehleiter konnte per Tieflader nach Nürnberg zurückgebracht werden. Trotz ihren fast 70 Jahren konnte das Fahrzeug nach dem Abladen vom Tieflader mit eigener Kraft in ihren Unterstand, erzählt man. Die Verantwortlichen erklären, dass sie "große Freude" an dieser Aktion hatten.
Die "5er" Drehleiter hatte ihren Dienst neben dem RKW 10 (Rüstkranwagen) verrichtet. Der RKW sei ebenfalls ein Einzelstück des gleichen Typs, erklärt der Förderverein. Die RKW 10 ist seit langer Zeit restauriert im Besitz des Fördervereins Nürnberger Feuerwehr Museum.
Der Förderverein hofft, mit Spendern und Sponsoren nun, die "5er" Leiter wieder in den ursprünglichen Zustand bringen zu können. Danach würde man das "tolle Fahrzeug" wieder neben seinen Halbbruder, den RKW 10, stellen. Aktuell müsse man noch die Schäden und den Arbeitsaufwand feststellen, erklärt ein Mitglied des Vereins im Gespräch. Da der Verein alleine die Kosten der Restaurierung nicht stemmen kann, ist der Prozess von Spendern sowie Sponsoren abhängig. Davon hinge auch die Dauer der Restaurierung ab.
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