So geht es den Schmuggel-Welpen im Nürnberger Tierheim

jm

30.12.2018, 11:00 Uhr
Jetzt geht es ans Aufpäppeln: Insgesamt vier Schlittenhunde und zwei Französische Bulldoggen hat das Tierheim Nürnberg aufgenommen.

© Tierheim Nürnberg Jetzt geht es ans Aufpäppeln: Insgesamt vier Schlittenhunde und zwei Französische Bulldoggen hat das Tierheim Nürnberg aufgenommen.

Sie winselten mitleidserregend und konnten sich kaum rühren: Bei der Kontrolle eines Transporters auf der Autobahn 6 bei Pleystein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab entdeckten Polizeibeamte am späten Donnerstagabend 37 geschmuggelte Hundewelpen. Die Tiere, darunter Huskies, Malteser sowie Englische und Französische Bulldoggen, waren offensichtlich erst wenige Wochen alt und in fünf Hundeboxen, einem Karton und einem Hamsterkäfig eingepfercht. Die beiden Männer, im Alter von 41 und 43 Jahren, hatten die Welpen nach eigenen Angaben in Ungarn übernommen und wollten die Tiere über Tschechien und Deutschland bis nach Belgien bringen. Fahrer und Beifahrer erwarten nun Kosten von bis zu 25.000 Euro, die sich aus Bußgeld, Impfungen und Unterbringungskosten zusammensetzen.

Die Tiere kamen nach der Kontrolle in verschiedene Tierheime. Sechs Welpen fanden nach der Tortur Unterschlupf in Nürnberg: vier Schlittenhunde und zwei Französische Bulldoggen.

Tiere sind noch erschöpft

Wenige Tage nach der großen Tortur erholen sich die Tiere langsam. "Die kleinen Sorgenkinder haben ihre erste Nacht den Umständen entsprechend gut überstanden", schreibt das Nürnberger Tierheim auf seiner Website. Momentan wirken die Welken noch erschöpft, manche seien sehr aufgedreht. Dies könne aber wie so oft auch daran liegen, dass sie für den Transport fitgespritzt wurden. Nach der langen Reise würden alle Welpen unter Durchfall leiden und der Pflegezustand sei nur mäßig. Die Untersuchungen in den nächsten Tagen werden zeigen, wie es wirklich um die Tiere steht. Dann würden auch die Ergebnisse der Kotproben vorliegen.

"Ein für unser Tierheim leider mal wieder finanziell gesehen hartes Jahr findet damit seinen traurigen Höhepunkt", schreiben Verantwortliche des Tierheims weiter. Man will jedoch alles geben, damit die Welpen überleben. Vermittelt werden können die Tiere noch nicht, macht das Tierheim deutlich. Vor allem aufgrund der hohen Tierarztkosten sei man jedoch auf Unterstützung angewiesen.

Wer helfen möchte, kann das zum Beispiel per Telefon oder SMS unter der Spendenhotline: 0900 1110116 tun. Für nachträgliche Weihnachtsgeschenke haben die Helfer außerdem eine Amazon-Wunschliste erstellt, die alles zusammenfasst, was derzeit noch dringend im Tierheim benötigt wird.