Software-Panne bei Wahl in Nürnberg: Firma entschuldigt sich
25.3.2020, 15:28 UhrDie Stadt Nürnberg hatte bei der Kommunalwahl erstmals die Software OK.Vote der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) im Einsatz. "Am Wahlabend und in den Tagen danach erwies sich die Software als unkomfortabel und zeitraubend", heißt es nun in einer Mitteilung der Stadt. Das System sei immer wieder abgestürzt. Eine Belastung für die Wahlhelfer.
Jetzt hat die AKDB einen Brief an Oberbürgermeister Ulrich Maly geschrieben - unterzeichnet vom geschäftsführenden Direktor und weiteren leitenden Mitarbeitern der AKDB. "Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, lassen Sie uns gleich zu Anfang auf den Punkt kommen: Wir bitten Sie um Entschuldigung!", heißt es in dem Schreiben. "Dass es (…) am Abend der bayerischen Kommunalwahl vom 15. März 2020 zu weitreichenden technischen Problemen mit OK.Vote gekommen ist, ist völlig unbefriedigend und hätte nicht passieren dürfen. Wir tragen hierfür die volle Verantwortung."
Die Software ist nach Angaben der AKDB in 1000 bayerischen Kommunen im Einsatz. Zu erheblichen Problemen war es beispielsweise auch in vielen unterfränkischen Gemeinden gekommen. Im AKDB-Schreiben heißt es: "Am Wahlabend kam es zu massiven Störungen bei Aufruf und Anzeige der Ergebnisdarstellung auf vielen kommunalen Webseiten." Knapp ein Drittel der Kunden sei davon betroffen gewesen.
Auf die Wahlergebnisse sollen die Software-Probleme aber keinen Einfluss gehabt haben. "Die Störung betraf ausschließlich die Darstellung der Wahlergebnisse und nicht deren Ermittlung", heißt es in dem Brief. Besonders ärgerlich: Weil so viele Störungen gemeldet wurden, war auch noch der Kundenservice des Unternehmens überlastet.
Bei den Stichwahlen am kommenden Sonntag soll das Programm besser laufen. "Die Ursachen der Performanceengpässe als auch weiterer spezifischer OK.Vote-Probleme (…) haben wir identifiziert und beseitigt, um für die anstehende Stichwahl am 29. März 2020 einen fehlerfreien Ablauf sicherzustellen", verspricht das Unternehmen und entschuldigt sich noch einmal: "Die durch die Störungen entstandenen Beeinträchtigungen, die am Wahlabend zu einer Stresssituation und Belastungsprobe Ihrer Wahlteams, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an den darauffolgenden Tagen weiterhin zu einer Vielzahl von Anfragen von Bürgern und Medien gesorgt haben, bedauern wir außerordentlich. Insbesondere, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass die Verantwortung bei den Kommunen liege."
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