Oster-Nachwuchs
Sorge um viertes Wanderfalken-Küken auf Nürnberger Kaiserburg
08.04.2023, 15:41 UhrDas Osterküken hat sich mit dem Schlüpfen Zeit gelassen. Jetzt endlich sitzen die Falken-Eltern im Wechsel auf ihren vier Zöglingen, die Eierschalen des Nachzüglers liegen daneben im Nest, gut zu sehen dank der Webcam, die die Brutstätte live auf die Website "Lebensraum Burg" überträgt. Betrieben wird die Seite von der Regierung Mittelfranken und der Stadt Nürnberg.
Dazu schreiben die Falken-Verantwortlichen am Samstag: "Offenbar wurde das zuletzt geschlüpfte Küken bei der heutigen Fütterung gleich mit versorgt, was enorm wichtig ist." Das vierte Küken ist wohl etwas kleiner als seine Geschwister. Die haben sich bereits am 5. und 6. April aus den Schalen gepickt.
Zum Livestream der Nürnberger Wanderfalken geht es hier.
Die Vogelverantwortlichen hoffen deshalb, "dass sich der zuletzt geschlüpfte Jungvogel bei den folgenden Fütterungen gegen seine älteren und größeren Geschwister durchsetzen kann und auch gut versorgt wird".
Liebevolle Vogel-Eltern
An der Fürsorge der Eltern mangelt es dem Baby-Falken jedenfalls nicht. Die kümmern sich ausdauernd um den Nachwuchs. Im vergangengen Jahr gab es ebenfalls vier Küken in der Nürnberger Burg. Eins davon starb allerdings, weil es gegen eine Scheibe geflogen ist.
Die Wanderfalken-Küken in Nürnberg sind etwas ganz Besonderes. Denn in den 70er Jahren war die Vogelart fast ausgestorben, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Viele Tiere wurden gejagt oder erlitten Vergiftungen. Inzwischen haben sich die Bestände aber erholt. In Deutschland brüten heute laut NABU mehr als 600 Falken-Paare.
Die Tiere legen ab Mitte März zwei bis vier Eier. Nach etwa einem Monat schlüpfen die Jungen. Die verlassen nach 35 bis 42 Tagen das Nest - Ende Juli bis Anfang August löst sich der Familienverbund auf.