Stabile Versorgung nach Kraftwerksbrand: Anwohner müssen nicht frieren
11.02.2021, 10:45 Uhr
Kalt und kälter: In der Nacht ist die Temperatur in Nürnberg in den zweistelligen Minusbereich gesunken. Dramatisch ist das vor allem für die 15.000 betroffenen Menschen in Gebersdorf und Röthenbach Ost und West, die durch den Brand im Kraftwerk Franken I von der Versorgung abgeschnitten sind.
Niemand musste frieren
Die N-Ergie aber gibt Entwarnung. "Wir konnten alle Wohngebäude normal versorgen", sagt Heiko Linder. Er leitet die Kommunikation beim Energieversorger. Weil am Morgen der Bedarf wie üblich angestiegen ist, musste die Versorgung hier für einzelne Gebäude gedrosselt werden. "Um alles stabil zu halten, können wir dann nicht volle Leistung fahren", sagt Linder. Eine Mindestversorgung von 15 Grad sei dennoch überall möglich gewesen.
Bis zu -20 Grad: Frost in Franken
Inzwischen aber wird die Drosselung schon wieder zurückgenommen, obwohl die Temperatur nur leicht gestiegen ist. "Aber jedes Grad hilft", sagt Heiko Linder. Außerdem helfen mobile Heizstationen, die Fernwärmeversorgung weiter zu gewährleisten. Sieben solche Anlagen sind am Mittwoch installiert worden. Durch die mobilen Stationen mit insgesamt rund 8,5 Megawatt können knapp 900 Einfamilienhäuser mit Fernwärme versorgt werden.
Zwei der Stationen hat die N-Ergie inzwischen aber wieder vom Netz genommen, "weil sie nicht optimal gelaufen sind", sagt Linder. Sie haben funktioniert, aber es geht besser. Während gestern der Schwerpunkt auf der Versorgung der Klink und der Pflegeeinrichtungen für Senioren lag, liegt der Schwerpunkt heute darauf, größere Wohngebäude direkt mit Wärme zu versorgen.
Im Laufe des Tages sollen dazu weitere sechs Heizstationen installiert werden, damit eine Normalversorgung mit Wärmeleistung möglich ist. "Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber das Optimum ist noch nicht erreicht", sagt Linder. Deshalb soll auch eine größere mobile Einheit nach Nürnberg transportiert werden, die am Kraftwerkstandort Gebersdorf aufgestellt wird. Sie soll das Fernwärmenetz über einen langen Zeitraum noch mehr absichern.
Anwohner helfen mit
Eine Hilfe sind auch die betroffenen Bürgern vor Ort, "die echt mitgeholfen haben", sagt der Sprecher des Energieversorgers. In den Haushalten sei die Heizung reduziert und wenig warmes Wasser genutzt worden.
Das seit Dienstag von der Stadt Nürnberg geschaltete Bürgertelefon wird heute um 12 Uhr eingestellt. Dort sind rund 200 Anrufe eingegangen, darunter zahlreiche Hilfsangebote.
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