Früherer Bundesminister

Stadt Nürnberg trauert um national bekannten Ehrenbürger - im Alter von 97 Jahren verstorben

Erik Thieme

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2.1.2025, 11:52 Uhr
Der ehemalige Stadtrat und Nürnberger Ehrenbürger Oscar Schneider ist im Alter von 97 Jahren verstorben.

© Daniel Karmann / Stadt Nürnberg Der ehemalige Stadtrat und Nürnberger Ehrenbürger Oscar Schneider ist im Alter von 97 Jahren verstorben.

Oscar Schneider gilt als einer der wichtigsten Ideengeber für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Wie die Stadt Nürnberg am Donnerstag (2. Januar) bekanntgab, ist der Ehrenbürger am 29. Dezember 2024 verstorben.

Der gebürtige Mittelfranke und studierte Jurist war von 1982 bis 1989 unter Helmut Kohl Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Zuvor war er bereits Teil des Nürnberger Stadtrates.

"Die Stadt Nürnberg verliert mit Dr. Oscar Schneider nicht nur einen Ehrenbürger, sondern auch einen geschätzten Menschen, der sich über Jahrzehnte für das Wohl der Menschen in Nürnberg, Bayern und Deutschland eingesetzt und verdient gemacht hat. Seine Expertise war weit über Parteigrenzen hinweg gefragt, seine Besonnenheit hat ihm sehr großen Respekt verschafft. Ich persönlich trauere um einen Mentor und väterlichen Freund, dem ich sehr viel zu verdanken habe," lässt sich Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König zitieren.

Erinnerungskultur "entscheidend geprägt"

Schneider gilt als einer der wichtigsten Ideengeber für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und fungierte seit dessen Gründung als Vorstand des Kuratoriums. Darüber hinaus ermöglichte er durch sein Handeln außerdem die Gründung des Memorium Nürnberger Prozesse und die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien.

Deshalb wurde Schneider 1997 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet, die höchste Auszeichnung, die die Stadt Nürnberg vergeben kann. "Aus dem Nürnberger Stadtrat heraus nahm er einen bemerkenswerten Weg, bei dem ihm seine profunde Sachkunde und Glaubwürdigkeit, sein hohes Maß an Bildung und seine überaus enge Beziehung zu Geist und Kultur auszeichneten. Die Verbundenheit mit seiner Heimat hat den Franken dabei stets begleitet – Nürnberg als Stätte seines ursprünglichen Wirkens fühlte er sich stets verpflichtet," erklärte der damalige Oberbürgermeister Ludwig Scholz bei der Verleihung 1997.

Außerdem war Schneider unter anderem Ehrenbürger der Stadt Heideck, Träger des Bayerischen Verdienstordens und der Verfassungsmedaille in Gold sowie des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Oscar Schneider hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.