Stadtkirche Nürnberg will Firmung attraktiver machen

Hartmut Voigt

Lokalredaktion Nürnberg

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8.6.2019, 12:25 Uhr
Stadtkirche Nürnberg will Firmung attraktiver machen

© Evandro Inetti, dpa

Firmung kommt aus dem Lateinischen, firmare heißt: stärken, stark machen. Mit dem Sakrament will man Mädchen und Jungen stark machen fürs Leben, ihnen Werte für ihren persönlichen Weg mitgeben. Aber nur 20 Prozent der katholischen Jugend Nürnbergs lassen sich überhaupt firmen. Und spätestens nach der Feier verabschieden sich die meisten und tauchen mehr in der Gemeinde auf. Kirche ist nicht attraktiv für junge Menschen. Ein Blick in die Gotteshäuser belegt dies deutlich.

"Firmung neu denken"

"Wir müssen Firmung neu durchdenken, und zwar von den Jugendlichen her", sagt die katholische Stadtjugendseelsorgerin Magdalena Winghofer CJ und spricht von einem "bundesweiten Leuchtturm-Projekt", das in Nürnberg heuer startet. Neun von 42 Nürnberger katholischen Gemeinden beteiligen sich, betroffen sind insgesamt 740 Katholiken zwischen 14 und 17 Jahren. Was ist neu? Fünf dieser Gemeinden bieten Firmtermine und Vorbereitung an. Die jungen Katholiken wählen selbst, an welchem Tag und in welcher Kirche sie gefirmt werden wollen. Sie entscheiden allein über ihren Weg. Die Jugendlichen müssen keineswegs die Heimatpfarrei wählen, sondern können auf andere Kirchen ausweichen, falls ihnen der Termin besser passt.

Kirche soll Jugendliche über Firmung hinaus begleiten

Sie bereiten sich in der Gruppe intensiv auf die Firmfeier vor, beschäftigen sich mit ihrer eigenen Entwicklung und was sie sonst beschäftigt. Nach der Firmung ist aber nicht Schluss: Die Jugendlichen können in einer zweiten Phase zwischen 20 Angeboten wählen: eine CD produzieren, an einem Tanz/Bewegungsseminar teilnehmen, sich mit religiösen Fragen beschäftigen, in einer Persönlichkeitsbildungs-Gruppe der Frage nachgehen "Wer bin ich eigentlich?", einen Kochkurs absolvieren und vieles mehr.

"Wir wollen den jungen Christen ganz konkret etwas für ihr Leben mitgeben, was für sie sinnvoll ist", sagt Stadtjugendseelsorgerin Winghofer.

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